Aus dem schweizerischen Beschleuniger CERN dringt die Kunde von überlichtschnellen Neutrinos und Fachwelt wie Laien staunen, denn die endliche Lichtgeschwindigkeit gehört zum bislang absolut stabilen Kern der Einstein’schen Relativitätstheorie, die in den vergangenen über 100 Jahren immer wieder bestätigt wurde. Und nun das! Das Unglaublichste ist, dass bislang keine Fehler im Experiment oder seiner Interpretation gefunden werden konnten.

 

Worum geht es? Letzte Woche wurde die Laufzeit eines im Genfer CERN erzeugten Neutrino-Schwarms zum 732 km entfernten italienischen Gran-Sasso-Labor gemessen. Die Entfernung war auf 20 cm genau bestimmt und die zeitliche Genauigkeit der Messungen betrug 10 ns (bei einem Zeitbedarf von etwa 2,4 ms für die Reise). Dabei wurden nicht etwa nur ein paar Ausreißer beobachtet, sondern immerhin 15.000 Stück waren um 60 ns schneller als die Lichtgeschwindigkeit erlaubt.

Wäre dieses Ergebnis Fakt und nicht etwa Artefakt und ließe sich zudem auch noch unabhängig wiederholen, dann wäre die bisher geltende Theorie und damit ein wichtiger Teil der Physik erschüttert. Von daher reiben sich nicht nur Elementarteilchenphysiker verwundert die Augen, auch technisch interessierte Laien verarbeiten diesen „Event“ auf eine eigene Weise, nämlich mit einem speziellen Techi-Humor. Dabei wird nicht simpel gefragt, wie viele Promille denn die Experimentatoren hatten, sondern das Phänomen auf eine neckische Art durch den Kakao gezogen. Eine Kostprobe:

 

Was sagt ein Neutrino zu einem Photon? „Erster!“

 

Nicht nur die Physik, sondern auch die Grammatik muss geändert werden. Es heißt jetzt: „Ich werde ging Zigaretten holen.“

 

Morbus Neutrino ist der neue medizinische Terminus für Ejaculatio praecox.

 

Die Messungen wurden mit Absicht in Italien durchgeführt. Warum? Dort hält sich sowieso niemand an Tempolimits.

 

Der Klassiker unter den Neutrino-Witzen:
Der Barkeeper: „Tut mir leid, an Neutrinos darf ich keine Drinks ausschenken.“ Ein Neutrino kommt in eine Bar.

 

Und:
Schluss mit den Neutrino-Witzen! Die haben wir nächste Woche schon alle gehört.

 

Bild: Opera-Detektor in Gran Sasso, Italien