Für den Austausch von Dokumenten und Fotos zwischen Anwendern mit verschiedenen Endgeräten haben sich zwei Dateiformate als „lingua franca“ etabliert: PDF für Schriftdokumente und JPG für Fotos, Zeichnungen und andere Grafiken. Es gibt eigentlich kein Gerät, das mit diesen Dateiformaten nichts anfangen kann.

Bei 3D-Material ist die Angelegenheit aber nicht mehr so einfach, weil dafür (noch) kein einheitlicher Standard besteht. Und dies ist nicht das einzige Problem: 3D-Daten sind durchgängig extrem komplex und sehr umfangreich, so dass es schwierig ist, das Brauchbare daraus zu destillieren, das auf jedem Gerät (man denke nur an VR-Brillen und Smartphones) dargestellt werden kann.

Am Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD) wurde eine Lösung für dieses Problem entwickelt: der web-basierte instant3DHub. Diese Software, die auf einem Server läuft, entscheidet autonom und wählt nur die Daten aus dem 3D-Material aus, die für den Endverbraucher notwendig sind. Als Beispiel nennt das Institut den 3D-Datensatz eines Kraftwerks, das aus etwa 3,5 Millionen Bauteilen besteht, wovon zur Darstellung aber nur 3000 sichtbare benötigt werden. Die Software wählt diese Teile selbstständig aus und sendet sie zum Endverbraucher.

Eine weitere bemerkenswerte Eigenschaft von instant3DHub ist, dass die Daten nicht vor der Darstellung komplett in das Endgerät geladen werden müssen, sondern „on the fly“ gestreamt werden. So ist es möglich, die Daten auch auf kleinen mobilen Geräten wie VR-Brillen, Smartphones oder Tablets in Sekundenschnelle darzustellen. Dies ist für virtuelle oder augmented reality von entscheidender Bedeutung. Die Fahrzeughersteller BMW, Daimler und Porsche wenden instant3DHub bereits an mehr als 1000 Arbeitsplätzen an.