Geräte aus der HP-Produktlinie Multi Jet Fusion 3D bewegen sich in Preislagen zwischen hunderttausend und einer Million Dollar. Auch wenn sie trotz dieses hohen Preises immer noch kein Stroh in gedruckte Goldbarren verwandeln können, sind sie in idealer Weise für den sich generell in höheren Preisklassen bewegenden Industriebereich geeignet, wo man mit Umsätzen von 12 Milliarden Dollar rechnet. Das Gerät ist sowohl für schnelle Prototypen als auch zur Endfertigung gedacht und zeichnet sich durch eine hohe Zuverlässigkeit und Robustheit aus.

Der von HP angekündigte, neue Drucker wird etwa die Abmessungen einer (sehr) großen Waschmaschine besitzen und (voraussichtlich) etwa zehn mal schneller und 50% günstiger als die derzeit gängigen Lösungen sein. Entsprechende Betatests werden bereits von Drucker-Service-Unternehmen durchgeführt, bei denen die Kunden ihre CAD-Entwürfe an ihrem Rechner zunächst bearbeiten und dann hochladen und an einem entfernten Ort drucken lassen.

Das MultiJet-Verfahren funktioniert ähnlich wie ein Tintenstrahldrucker: Ein beweglicher Stab mit 30.000 Düsen versprüht pro Sekunde etwa 350 Millionen feinster Tröpfchen und erzeugt dabei eine papierdünne Schicht aus Kunststoff von etwa 100 µ Durchmesser. Bei der ersten Version wird lediglich thermoplastisches Material verwendet, wobei sich sehr viele Eigenschaften bis auf die Größe eines Voxels (3-D-Pixel) verändern lassen. Dazu gehören nicht nur Farbe, Elastizität und Textur, sondern auch Größen wie elektrischer und thermischer Widerstand (bzw. Leitfähigkeit) der dreidimensionalen, in kleinen Serien hergestellten Objekte. Die Verwendung weiterer Materialien wie zum Beispiel Keramik oder Metall ist bereits geplant und wird dazu beitragen, potenzielle Kunden von den Vorteilen dieses Druckers und der überragenden Qualität der mit ihm hergestellten Produkte zu überzeugen.