Wer weiß, dass seine Internet-Kommunikation von Regierungsbehörden überwacht wird, ist weniger dazu bereit, sich abweichend zu äußern, wie eine Untersuchung nahelegt. Der Gedanke an Überwachung steigert die Tendenz, die eigene politische Überzeugung für sich zu behalten, wenn sie nicht mit der der Mehrheit übereinstimmt. Diese Form der Selbstzensur aber ist demokratischen Debatten abträglich, meint der Autor.

Zur Untersuchung des Einflusses massiver Online-Überwachung auf die Äußerung politischer Ansichten wurde von Elizabeth Stoycheff, Assistenz-Professor an der Wayne State University in Michigan (USA) eine empirische Studie durchgeführt. Ihr Bericht mit den Ergebnissen wurde in der Fachzeitschrift Journalism & Mass Communication Quarterly veröffentlicht und ist bis zum 30. April 2016 kostenlos verfügbar.

Die Allgemeinheit wurde sich über die Existenz massiver Überwachung erst bewusst, als 2013 der Whistleblower Edward Snowden einige geheime Dokumente veröffentlichte, die etwas über die verborgene Organisation PRISM verrieten. PRISM ermöglicht das Abschöpfen von Daten direkt von den Servern großer Internet-Firmen wie Apple, Microsoft, Google oder Facebook durch die NSA.  

In der langen Zeit bis heute hält Snowden die Welt durch ständig neue Enthüllungen die Welt in Atem. 2015 waren sich immerhin schon 87% aller Amerikaner darüber klar, dass ihre Kommunikation von der Regierung abgehört und gespeichert wird, laut dem Bericht von Pew Research. Laut diesem Bericht meinen 57% oder Amerikaner, dass es „für die Regierung inakzeptabel sei, die Kommunikation von US-Bürgern zu überwachen".

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