Auf dem Doppel-Display werden gleichzeitig
der Wert und der D- oder Q-Faktor angezeigt.
Am Gehäuse sind vier Drucktasten und ein LCD zu sehen. Die Funktionen der Tasten sind: ein/aus (automatische Abschaltung nach 5 min), Hold, um die Anzeige einzufrieren, F zum Umschalten von automatischer Erkennung zu einem festen Komponententyp (Gleichstromwiderstand, R, C oder L) und schließlich eine Hz/RMS- Funktion, bei der man zwischen verschiedenen Testfrequenzen (100/120/1000/10000 Hz) und zwei Testspannungen (0,1 V und 0,5 V) wählen kann. Das ist eine ganze Latte von Einstellungsmöglichkeiten für diesen niedrigen Preis.

Im Einsatz

Ich habe meinen Sortierkästen alle möglichen SMDs und bedrahtete Bauteile entnommen und mit dem MS8911 vermessen. Für jedes Bauteil benötigt das Messgerät 1...2 s, um es zu erkennen und seinen Wert zu bestimmen. Der Tester hat praktisch alles richtig erkannt, nur bei der Messung sehr kleiner Spulenwerte hatte er manchmal Probleme, so dass es notwendig war, ihn manuell in die „L-Stellung“ zu schalten. Bei SMDs gelingen Messungen sehr gut, wenn man sie auf eine harte Oberfläche legt und dann die Messspitzen darüber schließt. Der Fehler liegt, abhängig vom Bereich, zwischen 1 % und 3 %, was völlig ausreichend ist, um den Wert eines Bauteils zu bestimmen.
 
 
Eine gängige Lithiumzelle vom Typ CR2450 über-
nimmt die Spannungsversorgung des Testgeräts.

Was ich bei einem Gerät dieser Preisklasse sicherlich nicht erwartet habe, ist, dass im Display (Maximalwert 6000) nicht nur der Wert und die Art des Bauteils angezeigt wird, sondern auch der Verlustfaktor D für Kondensatoren beziehungsweise der Qualitätsfaktor Q bei Induktivitäten. Abhängig vom Wert des Bauteils wählt der Tester selbst eine serielle oder parallele Messmethode, was man nicht manuell beeinflussen kann. Einige Messungen an Spulen zeigten, dass die vom Tester angegebenen Q-Werte ziemlich genau ermittelt wurden.

Das kurze und prägnante Fazit: Für weniger als 40 € ist das Mastech MS8911 ein ausgezeichnetes Gerät, das genau das tut, was es verspricht! Wer regelmäßig mit SMDs arbeitet, sollte dieses kleine Testgerät unbedingt in seinem Labor haben.