DSO150

Wie schon erwähnt, wurde ich beim Stöbern auf der Webseite des Herstellers [1] auf das Oszilloskop-Kit DSO150 (Bild) aufmerksam. Es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung des DSO138 mit gleichem Display und Controller. Dieses Modell ist allerdings nur als Bausatz mit Gehäuse erhältlich und bis auf den Schalter der Eingangskoppelung wird die gesamte Bedienung über vier Taster und einen Drehimpulsgeber gesteuert. Die relativ einfache Bedienung ist kaum besser zu machen.

DSO150
Das DSO150 mit nahezu voll ausgesteuertem Sinussignal mit 1 kHz.

Auch bei diesem Bausatz sind die SMD-Komponenten schon bestückt. Einige bedrahtete Bauteile muss man also noch selbst einlöten und das Ganze dann noch zusammenbauen und testen. All das ist aber für einen Elektroniker mit etwas Praxiserfahrung dank der guten (englischen) Anleitung recht einfach. Mit dem Bausatz umgeht man sicherlich auch diverse Normen und Regularien, die für das Inverkehrbringen eines Fertiggeräts erforderlich wären. Das nicht vorhandene CE-Zeichen wäre für einen fernöstlichen Hersteller allerdings kein wirkliches Problem, denn das stellt er sich bei Bedarf sowieso selbst aus.

Auf das größte Manko stieß ich nach dem Zusammenbau, direkt nach dem Einschalten: Der Nullpegel verstellte sich, sobald sich die Versorgungsspannung änderte. Da auch hier der Schaltplan mitgeliefert wurde, war die Ursache schnell ermittelt: Leider hat man beim DSO150 auf die Linearregler zur Stabilisierung der Versorgung der Eingangsverstärker verzichtet! Der Offset für den ADC-Eingang wird lediglich mit einer Z-Diode stabilisiert, was nicht wirklich gut und stabil funktioniert. Qualität ist eben doch manchmal eine Preisfrage. Allerdings gibt es glücklicherweise bedrahtete Längswiderstände in der positiven und negativen Versorgung, die sich relativ einfach durch die Spannungsregler 78L05 und 79L05 ersetzen ließen. Die Speisung der Z-Diode wurde auf die stabilisierten 5 V umgelegt, und schon war die Nulllinie stabil.

Der Offset wird ebenso wie beim DSO138 rechnerisch in den Daten von der MCU kompensiert. Die Amplitude für Vollaussteuerung beträgt 640 mVpp, macht also nur etwa 20 % des ADC-Erfassungsbereichs aus. Die sichtbaren Störungen waren beim DSO150 im Vergleich zum DSO138 aber deutlich kleiner und traten seltener auf. Einen externen Trigger-Eingang kann man auch beim DSO150 einfach hinzuzufügen.