Infineon und International Rectifier haben heute einen Kaufvertrag unterzeichnet, nachdem IR komplett durch Infineon übernommen wird. Anders als in der IT-Industrie sind im Bereich für Leistungshaltbleiter Übernahmen selten – vor allem wenn man das Volumen bedenkt: Infineon zahlt 40 Dollar für eine Aktie, was zu einem Gesamtvolumen von rund 3 Milliarden Dollar führt. Infineon bietet damit fast doppelt so viel wie der Kurswert der letzten Wochen.

Da es sich um eine große und diesen Markt beeinflussende Übernahme handelt, muss sie noch durch die Aufsichtsbehörden genehmigt werden. Der Umsatz von Infineon wird dadurch um fast 20% ansteigen und rund 5 Milliarden Euro erreichen.
Man kann davon ausgehen, dass IR und Infineon bei Leistungshalbleitern nicht unbedingt reine Konkurrenten waren, sondern sich vielmehr in Einzelpunkten ergänzen. Dies gilt vor allem für IGBTs, wo Infineon eher Typen höherer Leistung als IR fertigt und erstreckt sich auch auf MOSFETs, wo Infineon eher HF-Typen oder welche mit hohen Spannungen und IR Typen mit kleineren Spannungen und niedrigen Kanalwiderständen im Programm hat.
Infineon rechnet zudem mit Skaleneffekten, da ein Teil der IR-Produktion nach Deutschland wandern wird und die moderne Chip-Fabrik in Dresden somit besser ausgelastet ist.