Forscher der EPFL (École Polytechnique Fédérale du Lausanne) haben eine relativ einfache Technik entwickelt, Touchscreens mit taktil spürbaren Eigenschaften aufzuwerten, so dass Anwender auch eine fühlbare Rückmeldung über die betätigten Bedienungselemente erhalten. Eine unter den vielen denkbaren Anwendungen: Touchscreens für Menschen mit Sehbehinderung besser nutzbar zu machen.
 
Die vom Actuators-Labor der EPFL in Neuchâtel entwickelte Technik zielt auf Smartphones, Tablets, Laptops und Kassensysteme bzw. Verkaufsautomaten ab.
 
Konventionelle Touchscreens setzen auf komplett visuelle Interaktion mit dem Anwender und die in der realen Welt typische taktile Rückmeldung fehlt. Wenn man aber Touchscreens auch mit taktilen Eigenschaften ausstattet, dann kann dies die Ergonomie und die „Natürlichkeit“ der Anwendung deutlich steigern. Man kann damit auch Textstellen taktil hervorheben oder gar Spiele um eine neue Dimension der Benutzung erweitern. Für Sehbehinderte könnte eine solche Technik moderne Kommunikationsmittel wie Smartphones oder Tablets erstmals richtig nützlich werden lassen.
 
Der taktile Effekt wird durch ein piezoelektrisches Material erzeugt, das entsprechend vibriert, wenn eine Wechselspannung angelegt wird. Auch wenn die mechanische Amplitude dieser Schwingungen mit rund 1 µm sehr klein ist, erzeugt die Schwingung doch eine Art Luftkissen zwischen Finger und Glasoberfläche, das subjektiv das Gefühl einer leicht erhabenen Oberfläche erzeugt.
 
Bild: EPFL