Forscher der Lappeenranta University of Technology und VTT Technical Research Centre of Finland haben ein Verfahren entwickelt, um Einzeller-Proteine aus elektrischer Energie und CO2 herzustellen. Absicht ist die Herstellung von Proteinen für die menschliche Ernährung oder als Viehfutter ohne die Umweltbelastung wie bei traditioneller Landwirtschaft.

Den Forschern gelang die Entwicklung eines Herstellungsverfahrens, das mit elektrischer Energie auskommt und die meisten Bestandteile der erzeugten Nahrungsmittel aus der Luft entnimmt. Bislang dauert die Herstellung von 1 g Protein mit Hilfe eines Mini-Reaktors in der Größe einer Kaffee-Tasse etwa zwei Wochen. Das Interessante ist, dass dabei so gut wie keine Umweltverschmutzung in Kauf genommen werden muss und noch wichtiger: Das Verfahren ist zehnmal effizienter als die Nutzung von Sonnenlicht zur Gewinnung von Proteinen mittels Soja in der konventionellen Landwirtschaft.


Proteinreaktor: Bild: Lappeenranta University of Technology

Ziel ist nun, einen solchen Strom/Protein-Wandler in größerem Maßstab herzustellen und die Effizienz weiter zu verbessern, um letztlich Proteine aus der Retorte zwecks menschlicher Ernährung oder als Bestandteil von Viehfutter effizient und ökologisch zu erreichen. Versorgt mit Strom aus erneuerbaren Energien ist damit eine Produktion denkbar, die deutlich weniger Schadstoffe in die Umwelt entlässt und keinen Einsatz von Pestiziden und sonstigen Pflanzenschutzmitteln erfordert. Langfristig soll im Reaktor eine Qualität der Resultate erreicht werden, die die direkte Verwendung als Lebensmittel erlaubt. Angepeilt werden Reaktor-Produkte bestehend aus 50 % Proteinen, 25 % Kohlehydraten und 25 % Fetten sowie Fettsäuren. Ein standardisierter Protein-Reaktor könnte dann auch helfen, Hungersnöte zu bekämpfen.