Am 11. August 2018 startet die NASA eine Raumsonde, die erstmals in die Ausläufer der Sonnenkorona eintaucht.
Ausgestattet mit Instrumenten, die von der University of California (UC Berkeley) entwickelt und gebaut wurden, wird die "Parker" Solarsonde das erreichen, wovon Wissenschaftler seit Jahrzehnten träumen: Sie nähert sich der Sonne nahe genug, um zu erforschen, wie die turbulente Oberfläche Energie in die Korona pumpt und sie auf eine Temperatur von über einer Million Grad Celsius erhitzt.

Die Sonde wird mit einer höheren Geschwindigkeit fliegen als jedes andere Raumschiff: Die maximale Geschwindigkeit von fast 700.000 Kilometern pro Stunde wird erreicht, wenn sich Parker der Sonne auf nur 6 Millionen Kilometern nähert (etwa 2024). Die Sonde ist mit einem Hitzeschild ausgestattet, um die Sensoren vor der Hitze der Sonne zu schützen.

In dieser Entfernung bewegt sich die Sonde in einem Bereich, in dem Elektronen und ionisierte Atome (meist Protonen (Wasserstoffionen) und Alphateilchen (Heliumionen)) so beschleunigt werden, dass sie mit hoher Geschwindigkeit in Richtung der Planeten katapultiert werden.

Sobald diese Ionen die Erde erreichen, interagieren sie mit dem Erdmagnetfeld und sind dabei für das Polarlicht verantwortlich. Dieser sogenannte Sonnenwind kann auch die Funkkommunikation und das einwandfreie Funktionieren von Satelliten stören. Wenn die Teilchen auf noch höhere Geschwindigkeiten beschleunigt werden (was bei Sonneneruptionen passieren kann), können sie ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Astronauten darstellen.

Eines der Instrumente an Bord von Parker ist FIELDS, entwickelt und gebaut im Space Sciences Laboratory der UC Berkeley. An einem 2 Meter langen Arm, der in Bewegungsrichtung der Sonde ausgestreckt ist, wird dieses Instrument die elektrischen und magnetischen Felder in der Korona messen, aus denen die Wissenschaftler die gesamte Energiemenge ableiten können, die der Sonne entweicht. Damit kann eine Theorie getestet werden, die erklärt, wie die Sonne die Korona erwärmt: durch Schwingungen der Magnetfeldlinien, die in Bereichen der Sonnenoberfläche verankert sind, die ständig in heftiger Bewegung sind.
 
(Video: Applied Physics Laboratory, Johns Hopkins University)
 
(Video: NASA Goddard)