Man kann es kaum glauben. Reed-Relais verbindet man als Elektroniker mit schnell, klein sowie geringem Kontaktabstand und deshalb ganz sicher nicht mit Hochspannung. Doch dieses Exemplar von Pickering macht das möglich.
 
Relais sind sicherlich bei weitem nicht so schnell wie Halbleiterschalter, doch haben sie ein paar andere Vorteile. Der wichtigste Vorteil ist die eingebaute galvanische Trennung, wodurch Steuer- und Lastkreis immer schön voneinander isoliert sind, was gerade bei höheren Spannungen nicht ganz unwichtig ist. Nicht nur die Isolation ist prinzipbedingt einfach zu realisieren, sondern scheinbar auch die Eignung für Hochspannung. Wo bei Halbleitern eine Isolation via Optokoppler gut machbar ist, wird die Spannungsfestigkeit im kV-Bereich schwieriger, was Halbleiterlösungen deutlich verteuert.
 
Die neuen Reed-Relais von Pickering trennen Spannungen bis zu 10 kV und können Lasten bis zu 50 W bei Spannungen bis zu 7,5 kV schalten. Die Schaltgeschwindigkeit beträgt Read-Relais-typische 3 ms. Es gibt dieses Relais mit Spulen zum Betrieb an Steuerspannungen von 5, 12 und 24 V. Die Serie 68 ist mit extra HV-Leitungen ausgestattet, sodass die hohen Spannungen nicht über die Platine geführt werden müssen. Die klassischen Anwendungen solcher Relais reichen vom medizinischen Defibrillator bis hin zu Test- und Messgeräten für Isolationen.