YouTube-User EFLOSE hat ein schönes Video eingestellt, in dem er zeigt, wie man mit minimalsten Mitteln Cu-kaschierte Platinen bearbeiten kann. Wie man auf dem Foto sehen kann: es spratztelt, funkt und stinkt ganz ordentlich. Ätzchemikalien oder CNC-Fräsmaschine haben ausgedient, oder?

 

EFLOSE schreibt selbst über sein Verfahren:
„Platine bearbeiten mit Kupferdraht und viel Strom, das Kupfer der Platine wird einfach weggebrannt oder weg gedampft. Als Netzteil verwende ich ein Labornetzteil das ich auf 16 Volt und 2 Ampere eingestellt habe, parallel dazu einen Elko (Elektrolytkondensator) mit 63 Volt und 10000 µF. Ich glaube das ist angenehmer als Platinen zu fräsen, man hat nicht so viel Aufwand. Von Nachteil ist allerdings dass die Platine nicht so gut aussieht da zwischen den Leiterbahnen das Platinenmaterial etwas verbrannt ist.“


Die notwendige „Ausrüstung“ ist also minimal. Seine Demonstration zeigt, dass das gezielte Wegspratzeln der Kupferbeschichtung an den gewünschten Stellen prinzipiell durchaus machbar ist. Und wenn die Bauteile so grobschlächtig wären, dass sie zu den „Lötinseln“ seiner Demoplatine passen würden, dann wäre das eine super Sache, nichtwahr?
Leider aber würde eine so hergestellte und bestückte Platine wohl eher an die Aufbauten auf Lötösen in den Röhrenradios der 1950er Jahre erinnern. Pads passend für moderne SMDs - das wird so kaum gehen. Das Prinzip ist übrigens nicht ganz neu, es nennt sich „Handerodieren“ und wird in der Regel zur Beschriftung von metallischen Werkstücken etc. eingesetzt. Hierzu gibt es sogar passende Griffel, die eine (länger haltbare) Stahlnadel elektromagnetisch ein Stückchen zurückziehen, wenn Strom fließt, so dass sich schöne kleine Funkenstrecken ergeben und man relativ präzise Linien ziehen kann, da nichts so leicht durch Verschweißen klebt.
Wie dem auch sei: Eine originelle Idee ist das trotzdem und wenn Sie sich das Video anschauen wollen, suchen Sie einfach nach „Platine brennen“ in YouTube.