Wissenschaftlern gelang die Entschlüsselung eines 35 Jahre alten Mysteriums bezüglich der Funktionsweise natürlicher Motoren, die als Modelle für synthetische Nanomotoren dienen könnten, mit denen man z. B. DNA, RNA oder andere Substanzen gezielt in zu behandelnde Zellen transportieren könnte. In einem Beitrag in der Fachzeitschrift "ACS nano" beschrieben sie die Mechanismen eines Nano-Motors in einem Bakterien tötenden Virus und damit ein neues Verfahren, wie DNA innerhalb von Zellen transportiert wird.

 

Laut Peixuan Guo et al. gibt es zwei bekannte Typen natürlicher Motoren: Linearmotoren und rotierende Motoren. Nun wird von der Entdeckung eines dritten Typs berichtet: eine Art molekularer Revolvermotor. Nanomotoren haben das Potential für so extrem kleine, praktische Maschinen, dass 100.000 Stück davon in ein menschliches Haar passen. Ein natürlicher Prototyp mit Vorbildcharakter für technische Entwicklungen ist ein Motor, der DNA in der Hülle des Bakteriophagen phi29 packt. Dabei handelt es sich um ein Virus, das Bakterien infiziert und abtötet. Nun wird an einer synthetischen Version eines solchen Motors gearbeitet, der letztlich in nanomedizinischen Anwendungen zur Injektion in den menschlichen Körper geeignet sein soll, um medizinisch wirksame Substanzen in "kranke" Zellen zu transportieren.

 

Bild: Zhengyi Zhao