Verrückt oder nützlich? Die Sache erinnert sehr an ein schräges Projekt in Elektor aus dem letzten Jahrhundert: Damit mehrere Familienmitglieder mit dem selben Fernseher unterschiedliche Programme sehen konnten, wurden diese mit einer Art Shutter-Brillen ausgestattet, und alle Programme wurden quasi simultan in verschiedenen Zeitschlitzen übertragen, auf die die Brillen abgestimmt waren. Der Ton kam per Kopfhörer. Das richtige Programm ergab sich also durch die jeweilige zeitliche Synchronisation.

Die gleiche, damals vielleicht nicht ganz so geniale Idee liegt „Les Lunettes“ zugrunde. Dabei handelt es sich um eine spezielle Nachtsichtbrille für Autofahrer der Firma Valeo. In diesem Fall wird der eingebaute Shutter auf den Takt der LED-Beleuchtung des eigenen Fahrzeugs abgestimmt. Aus diesem Grunde ergeben sich keine Einschränkungen, was die eigenen Scheinwerfer angeht und auch permanent leuchtende Dinge wie die eigenen Instrumente, HUDs (Head-Up-Displays) oder sonstige LCDs erscheinen hell und kontrastreich. Die (LED-)Scheinwerfer entgegenkommender Fahrzeuge sind aber normalerweise nicht synchronisiert, weshalb sie gedimmt erscheinen und deutlich weniger blenden. Tolle Sache, oder? Müsste man nur noch die vielen Autos mit Halogen- und vor allem die mit Xenon-Scheinwerfern aus dem Verkehr ziehen, nichtwahr?