Eine neue Generation von Lithium-Batterien könnte bald den Strom der heimischen Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach speichern und so Hausbesitzer zu autarken Stromerzeugern machen. Ein Forscherteam der TU München entwickelt Akkus mit Lithiumtitanat (LTO) für die Anode und Lithiumeisenphosphat (LFP) für die Kathode, die extrem lange haltbar und damit kostengünstig sein werden.

 

Der Umstieg auf erneuerbare Energien wird unsere Stromnetze völlig verändern. Beim Strom aus Wind und Sonne liegen Angebot und Nachfrage sowohl räumlich als auch zeitlich teilweise weit auseinander. Für einen Ausgleich muss daher unser Stromnetz von einem Verteilernetz zu einem europäisch konzipierten Transportnetz umgebaut werden. Zum andern muss Strom gespeichert werden. Bisher geschieht dies in Pumpspeicherkraftwerken; an Druckspeicherkraftwerken wird noch geforscht.

 

Eine Alternative als dezentraler Stromspeicher könnte eine neue Generation Lithium-Batterien sein, wie sie an der TU München derzeit entwickelt wird. Die LTO-LFP-Batterie ist zwar nicht grundsätzlich neu, sie wurde aber bisher in der Forschung eher vernachlässigt, weil sie für mobile Anwendungen wie im Elektroauto zu groß und schwer ist. Bei der stationären Anwendung als Speicher für erneuerbare Energien sind die Anforderungen an die Energiedichte geringer, dafür stehen Kosten und Lebensdauer im Vordergrund.

 

Der LTO-LFP-Akku könnte sich sehr gut als Stromspeicher in Fotovoltaikanlagen eignen, da er über extrem viele Ladezyklen haltbar sein soll. An Versuchszellen wurde bereits eine Lebensdauer von 20.000 Zyklen ohne eine nennenswerte Veränderung der Kapazität nachgewiesen - bisher gebräuchliche Lithiumionen-Akkus schaffen hingegen lediglich 1.000 bis 3.000 Zyklen.