Idee: Elektor-Labor

Klingelknopf mit Touch-Bedienung

Der große Vorteil eines sogenannten Sensortasters ist natürlich das Fehlen mechanischer Teile - was nicht da ist, kann sich auch nicht abnutzen. Da (normale) Klingelknöpfe Wind und Wetter ausgesetzt sind, werden sie mit der Zeit unzuverlässig. Warum also nicht gleich durch einen Sensortaster ersetzen?
 
Nachfolgend sehen Sie die Schaltung dieses Klingelknopfs mit Touch-Bedienung. Die Sensorfläche links besteht aus zwei dicht benachbarten Metallflächen (die exakte Ausgestaltung überlassen wir Ihrer Fantasie). Sobald beide „Elektroden“ berührt werden, lässt der (mit um die 1 MΩ ziemlich große) Hautwiderstand über R3 einen kleinen Strom fließen. Da R3 mit 22 MΩ sehr hochohmig ist, wird Pin 2 von IC1 so weit auf Masse gezogen, dass der gute alte 555 getriggert wird.

 

Schaltung des Klingelknopfs

Der 555 ist hier als retriggerbarer MMV = monostabiler Multivibrator = Monoflop geschaltet. Nach Triggerung wird der Ausgang Pin 3 „high“ und der Tri1 wird über R1 und D1 gezündet. Dann leitet der Triac und die Glocke läutet.
 
Im Ruhezustand (kein Finger auf dem Sensor) liegt die Pins 6 und 7 von IC1 durch R4 auf „high“ (C4 ist geladen). Sobald die Elektroden überbrückt sind, wird C4 jedoch sehr schnell über Pin 7 entladen. Nimmt man den Finger weg, dauert es noch eine Weile bis C4 wieder auf die Versorgungsspannung aufgeladen ist. Da somit auch Pin 6 eine Zeit lang „low“ bleibt, ist auch der Ausgang Pin 3 solange „high“ – der Triac leitet noch und solange läutet es weiter.
 
Die Glocke wird direkt vom Wechselstrom des Klingeltrafo gespeist. Folglich läöscht sich der Triac beim nächsten Nulldurchgang nach dem Ende der Gate-Ansteuerung selbst. D1 und C2 sorgen für eine durch Gleichrichtung und Siebung für die nötige Gleichspannung zur Versorgung der Elektronik.
 
Die Schaltung ist nicht kritisch - eine Lochrasterplatine ist ausreichend. Natürlich muss das Gehäuse hierfür wasserdicht sein, und die Elektroden (am besten aus rostfreiem Metall) müssen so platziert werden, dass die Glocke nicht gleich durch einen Regentropfen ausgelöst wird.
 
Apropos Tropfen: Die Schaltung eignet sich natürlich auch als Regendetektor...