Kastanienröster

Idee: Elektor-Labor

Nicht nur die Blätter fallen von den Bäumen, sondern auch allerlei Delikatessen wie Haselnüsse und Bucheckern und vor allem (Ess-)Kastanien. Und was machen wir mit den Maroni? Genau: rösten! Sie müssen dafür keine speziellen Röstmaschinen kaufen: Ein paar Teile aus der elektronischen Bastelkiste reichen aus.
 
Die folgende Schaltung zeigt die Elektronik eines selbstgebauten Kastanienrösters. Das Prinzip ist einfach: Es fließt ein ordentlicher Strom durch eine Reihe von Widerständen, welche elektrische in thermische Energie verwandeln und daher schön heiß werden - heiß genug, um Kastanien zu rösten, die man im Wald, Park oder Garten gesammelt und mitgebracht hat. Beim Rösten werden übrigens Temperatur von 100...140 °C erreicht. Also Vorsicht! Nicht dass Sie sich die Finger verbrennen.

 

Die Schaltung des Kastanienrösters.

Natürlich hätte man die Widerstände auch direkt an einen Trafo anschließen können, aber dann besteht die Gefahr, dass die Temperatur nicht stabil ist und das Ganze eventuell zu heiß wird. Deshalb wird mit einem LM317 ein einstellbarer, analoger Spannungsregler zur Leistungssteuerung anhand der Temperatur vorgeschaltet. Sie stutzen und fragen sich: Wie stabilisiert ein LM317 die Temperatur? Es ist doch ein Spannungsregler. Damit habe Sie recht – und doch geht das. Ein LM317 hat die schöne Eigenschaft, dass der Ausgangsstrom zurückgeregelt wird, sobald die Chip-Temperatur über 150 °C ansteigt (und er verhindert auch, dass der Ausgangsstrom über 1,5 A ansteigt).
 
Die folgende Skizze zeigt einen möglichen mechanischen Aufbau des Kastanienrösters. Eine richtige Platine ist für so eine simple Schaltung nicht nötig. Eine Lochrasterplatine tut es auch. Die Werte der Widerstände (bei denen es sich um einzementierte 9-W-Exemplare oder noch besser um 10-W-Widerstände im anschraubbaren Metallgehäuse handeln sollte) sind für eine Eingangsspannung von 25 V berechnet worden; mit P1 wird der Spannungsabfall über IC1 auf das Minimum eingestellt. In den Widerständen wird eine Leistung von etwa 40 W verheizt, was sich für als guter Wert erwiesen hat.
 

Möglicher Aufbau des Kastanienrösters.

Noch eine Bemerkung zur Konstruktion: Damit der LM317 seine segensreiche Arbeit verrichten kann, muss er etwa 2 cm von den Leistungswiderständen entfernt am metallischen Boden der Röstmaschine montiert werden. Für unseren Prototyp haben wir an eine Röstkammer aus Aluminium gebastelt, die mit Schrauben und Abstandshaltern fest mit den Widerständen verbunden war. Der Spannungsregler wurde direkt an die Unterseite dieser Kammer geschraubt.
 
Last but not least: Vorsicht bei allem, was heiß wird! Lassen Sie niemals kleine Kinder unbeaufsichtigt mit unserem Kastanienröster spielen!