Durch Insekten übertragene Krankheiten wie Malaria, Leishmaniose, die Schlafkrankheit oder Chagas etc. kosten Jahr für Jahr Millionen Menschen das Leben oder zumindest die Lebensqualität. Das Problem ist, dass sich herausgestellt hat, dass diese fliegenden Fieslinge durch den blaueren Lichtanteil von LED-Lampen stärker angezogen werden als durch konventionelle Glühlampen. Jetzt wird an Lösungsstrategien geforscht.

Insekten werden nicht einfach generell durch Licht angezogen, sondern bestimmte Insekten ganz besonders von bestimmten Wellenlängen. Von daher spielt es eine Rolle, mit welcher Art von Licht man sein Heim des Abends erleuchtet. Ganz besonders gilt dies zwar für die Tropen und Subtropen, in denen Krankheitskeime tragende Stechmücken regulär zuhause sind, doch selbst die USA und (neuerdings sogar mit der Tigermücke) Mitteleuropa bleiben von diesem Gesundheitsproblem nicht verschont. Von daher liegt es nahe, den Zusammenhang von Lichtart und deren Attraktivität für Insekten genauer zu untersuchen.

Genau solche Untersuchungen führte Travis Longcore von der USC (University of Southern California) in Kooperation mit Philips durch. Dabei wurden in Kalifornien Insektenfallen mit bezüglich des abstrahlenden Spektrums unterschiedlich modifizierten LED-Leuchten bestückt und mit konventionellen LED-Lampen, sogenannte Energiesparlampen und als weitere Kontrolle Lampen ohne Leuchtmittel verglichen. Die insgesamt 5.579 eingesammelten Insekten waren zu 67,5% von der als Überträger relevanten Art Diptera, zu der auch Moskitos gehören. Es konnten dabei LED-Leuchten mit einem speziellen Spektrum selegiert werden, die trotz größerer Helligkeit gegenüber normalen LED-Lampen 20% weniger Insekten anzogen.

Bild: USC / Travis Longcore