Jetzt kommt er also: Der Kühlschrank mit Internet-Anschluss. Zuerst war er nur ein – nicht sehr glücklich gewähltes – Beispiel, für die Vorteile einer zunehmenden Vernetzung in unserem Alltag. Doch mit der Zeit wurde er zum Running Gag in allen Editorials, in denen sich Journalisten kritisch und spöttisch über das Internet of Things ausließen.

Offenbar hatte man beim Haushaltsgerätehersteller Liebherr und dem noch bekannteren Softwarekonzern Microsoft keine Angst, auf der gerade zu Ende gegangenen IFA zur Lachnummer zu werden. Ich zitiere aus der Pressemeldung: „Im Rahmen der IFA 2016 hat der Hausgerätehersteller Liebherr heute intelligente Kühlgeräte vorgestellt, die Kunden zukünftig auf Basis von Microsoft Technologien bei der Lagerung und Beschaffung von Lebensmitteln unterstützen. Möglich macht das ein Steuerungsmodul auf Basis von Windows 10 IoT Core. Über die SmartDeviceBox vernetzen sich Kunden mit ihren Kühl- und Gefriergeräten und steuern diese via Liebherr-App. Das Kameramodul identifiziert, was sich im Kühlschrank befindet, und erstellt eine Inventarliste …. Über das Sprachmodul „Media Intelligence Assistant“ kann der Benutzer nicht nur Lebensmittel auf der Inventarliste ergänzen, sondern auch eine Einkaufliste auf der App erstellen und anschließend über sein mobiles Endgerät unterwegs darauf zugreifen. Zukünftig lässt sich mit der App auch ein Rezeptabgleich durchführen, bei dem fehlende Lebensmittel automatisch der Einkaufsliste hinzugefügt werden.“

Den folgenden Abschnitt möchte ich mir verkneifen:
Leute, was brauch ich mehr! Für mich als ausgewiesenen Kochmuffel stehen ja bereits andere Geräte bereit, die mir auch das Zubereiten der Speisen abnehmen können. Stellt sich nur die Frage, ob ich die Inhaltsliste meines Kühlschranks in die Wolke hochladen möchte. Denn ganz gesund ist’s sicher nicht, was ich dort lagere – zu Fettes, zu Süßes und mitunter noch jede Menge alkoholische Getränke könnten dereinst meine Krankenversicherung auf den Plan rufen. Denn vielleicht bastelt diese ja schon an maßgeschneiderten Tarifen für all diejenigen, die ihre Daten bereitwillig preisgeben…

Nein, auf keinen Fall werde ich in diese Kerbe hauen! Denn sicher sind Sie schon genauso neugierig wie wir, wie das mit dem Kameramodul funktioniert?
Wir bei Elektor bleiben auf jeden Fall dran!