Ob Ingenieur oder Maker – alle brauchen einen vernünftig ausgestatteten Elektronik-Arbeitsplatz für die Entwicklung, den Bau und den Test Ihrer Projekte. Selbstverständlich gibt es auch hierfür durch ein realistisches Budget vorgegebene Grenzen. Man kann nicht alles einfach anschaffen, was interessant oder toll ist. Wenn Sie nach Tipps, Hinweisen und Vorschlägen suchen, sind Sie bei der folgenden grundlegenden Zusammenfassung richtig. Sie finden hier einfache Ratschläge und Empfehlungen zu erschwinglichen Werkzeugen, Messgeräten, Beleuchtung, Energiequellen, Prototyping-Tools und Hilfsmittel zur Arbeitsplatzorganisation.

Elektronik-Arbeitsplatz: Möbel & Beleuchtung

Zuallererst benötigen Sie eine stabile, flache Oberfläche – vorzugsweise in weißer Farbe. Dies ermöglicht eine bessere Ausleuchtung durch erhöhte Reflexion und hilft auch, (winzige) Bauteile und Werkzeuge schnell zu finden und zu erkennen.

Niemand will einen schmerzenden Rücken. Holen Sie sich einen hochwertigen, höhenverstellbaren Drehstuhl, um längere Löt- und Designsitzungen komfortabel zu gestalten.

Achten Sie außerdem auf viel Licht. Eine gute LED-Lampe sollte für Rechtshänder in einer linken oberen Seitenposition auf Ihrer Werkbank positioniert werden und für Linkshänder umgekehrt. Auf diese Weise fällt kein Schatten von Ihrer Arbeitshand auf das Werkstück.

Sie werden wahrscheinlich ganz nah an Ihrem Projekt dran sein wollen, denn moderne Bauteile werden immer kleiner und kleiner. Eine Lösung wie die LED-Lupe Toolcraft Helping Hand hilft, indem sie eine exzellente LED-Beleuchtung mit ausreichender Vergrößerung kombiniert und zudem eine exzellente „dritte“/helfende Hand bietet.
 
Toolcraft Helping Hand mit LED-Lupe

Organisation des Elektronik-Arbeitsplatzes

Die Organisation Ihres Elektronik-Arbeitsplatzes sollte sowohl individuell als auch ergonomisch sein. Wenn Ihre Ausrüstung nur eine Armlänge entfernt ist, macht das das Elektronikerleben weniger stressig, effektiver und sinnvoller. Dann macht Elektronik mehr Spaß.

Bei verwirrten Kabeln und Drähten neigt jeder Elektroniker zum Fluchen. Dieses Problem kann durch Nutzung einfacher Drahtrollen gelöst werden. Lächerlich einfach zu bauen: Man braucht nur etwas Metall zwischen zwei quadratischen Holzstücken.

Hier einige weitere einfache Tipps, um die Effektivität und Ordnung zu verbessern:
 
  • Verwenden Sie beschriftete Marmeladengläser für Ersatzteile, Befestigungsmittel, Schrauben usw.
  • Verwendung einer Farbkennzeichnung für verschiedene Bauteilearten
  • Erwägen Sie den Kauf von vorsortierten Werkzeug-Kits. iFixit ist z. B. spezialisiert auf hochwertige, leicht zugängliche Kits in praktischen Beuteln mit allen benötigten Werkzeugen (kein Unsinn, den Sie nicht benötigen!).
 
iFixit Took Kit
iFixit Tool Kit

Prüf- und Messgeräte

Wenn es um die Überprüfung von Geräten geht, taugt nur Qualität. Qualität ist in der Elektronik gleichbedeutend mit Genauigkeit. Hier sind einige Tipps und Tricks, die Ihnen den Einstieg erleichtern:
 
  • Multimeter: Ein gutes Multimeter ist das wichtigste Tool jedes Elektronikers. Sie benötigen dies, um Durchgang, Widerstand, Kapazität, Strom und Spannung zu messen. Darüber hinaus sollte es auch über einen Mikroampere-Bereich verfügen. Um sicher zu sein, dass Ihr Multimeter gut genug ist, lohnen sich bekannte Marken wie PeakTech, Siglent, Fluke, Voltcraft usw. Elektor hat eine breite Palette von hochwertigen Multimetern im Programm.
  • Stromversorgung: Sie benötigen mindestens ein Labornetzteil, vorzugsweise eines mit variabler Ausgangsspannung und einstellbarem Maximalstrom. Man kann nie genug Netzteile haben. Mit der Zeit hat man dann zwei, drei oder gar vier davon.
  • Signalgenerator: Es ist immer irgendwo nötig, ein Signal zu erzeugen. Daher ist ein Signalgenerator mit Grundsignalen wie Sinus, Dreieck und Rechteck ein Muss.
  • Oszilloskop: Bei auch nur ein bisschen anspruchsvolleren Projekten kommt man um ein Oszilloskop nicht herum, denn eine visuelle Inspektion von dynamischen Signalen ist sehr hilfreich. Stand-alone-Geräte können manchmal sperrig und umständlich sein. Hier bieten sich auch kleine und moderne USB-Alternativen wie das SmartScope.
     
SmartScope USB Oscilloscope
SmartScope USB-Oszilloskop

Werkzeuge, Werkzeuge, Werkzeuge…

„Ein Handwerker ist nur so gut wie sein Werkzeug.“ Dieses alte Sprichwort gilt nach wie vor. Qualitätswerkzeuge sind die Basis von Qualitätsarbeit. Möchten Sie wissen, welche Tools besonders relevant sind? Hier einige Empfehlungen:
 
  • Löttechnik: Das grundlegendste Werkzeug jedes Elektronikers ist? Sie haben es erraten: Der Lötkolben. Heute in Form einer einstellbaren Lötstation. Ob Sie Reparaturen durchführen, Schaltungen Entwickeln oder „nur basteln“ – ein hochwertiges Lötgerät ist entscheidend für das optimale Ergebnis. Man muss nicht unbedingt gleich ein paar hundert Euro ausgeben. Aber ein anständiges Markengerät mit einstellbarer Temperatur und nicht zu großen Stellfläche sollte es schon sein. Ein Beispiel: Das Modell Weller WT 1014 ist zwar nicht sonderlich preiswert, aber eben auch nicht „billig“, sondern bietet eine ausgezeichnete Komplettlösung. Denken Sie auch daran eine gute Entlötpumpe und eine lötfeste Unterlage zu kaufen. Damit wird die Arbeitsplatte auch auf längere Sicht sauber und ansehnlich bleiben.
  • Lüfter: Anstatt viel Geld für eine Lötdampfabsaugung auszugeben, hilft ein einfacher, normaler Desktop-Lüfter, die bösen Lötdämpfe loszuwerden. Außerdem sorgt er in den heißen Sommermonaten für einen kühlen Kopf.
  • Seitenschneider und Zangen: Zwei unterschiedlich große, aber präzise und bündig schneidende Seitenschneider sind absolut notwendig, ebenso wie Spitz- und Flachzangen. Die Marke Lindstrom bietet z. B. eine breite Palette solcher Werkzeuge.
  • Kleber: Der Heißkleber aus einer Klebepistole hat eine Vielzahl von Anwendungen: Zu den wichtigsten gehören die mechanische Fixierung elektronischer Bauteile und von Drähten sowie die elektrische Isolierung und sonstige Klebereien bei der Elektronikmontage.
  • Abisolierzangen: Da die Zweckentfremdung eines Seitenschneiders zu suboptimalen Ergebnissen führt, sind passende Abisolierzangen eine nützliche Ergänzung Ihrer Werkzeugsammlung.
  • Messschieber: (Digitale) Messschieber sind auch für nicht so feinmechanikaffine Elektroniker unersetzlich. Zusätzlich wird man vermutlich immer noch ein einfaches Metalllineal benötigen.
  • Messer: Ein gutes Messer oder Skalpell ist wichtig, um Leiterbahnen auf Platinen zu überarbeiten und für vieles andere mehr.
  • Schraubendreher: Elektroniker nehmen viel auseinander und bauen es wieder zusammen. Es braucht also gute Schraubendreher hoher Qualität. Statt wilder Sammlungen zweifelhafter Provenienz sollte man in ein paar Schraubendreher-Kits mit Schlitz-, Kreuz-, Torx- und Inbus-Spitzen investieren. So sorgen Sie für reibungsloses und stressfreies Arbeiten.

Besorgen Sie sich die wichtigsten Teile zuerst. Bei einem knappen Budget erstellen Sie eine Liste der am häufigsten verwendeten Komponenten und kaufen Sie zunächst einmal diese. Setzen Sie auf Klasse statt Masse.

Schlüsselkomponenten und Zubehör

Wir empfehlen die folgenden Schlüsselkomponenten und Zubehörteile.
 
  • Lötfreies Steckbrett: Die gängigste Technik für das Prototyping ist die Verwendung von lötfreien Steckbrettern. Diese ermöglichen einen stressfreien Test Ihrer Schaltungsideen und die unkomplizierte Änderung und Verbesserung.
  • Streifenleiterplatinen: Eine andere, aber beliebte Methode für das Prototyping Ihrer Schaltungen ist die Verwendung von Experimentierplatinen mit Streifenleitern oder Lötpads (die von Veroboard sind ziemlich beliebt).
  • Elektronische Bauteile: Es ist immer eine gute Idee, eine grundlegende Auswahl an Widerständen, Kondensatoren, Induktivitäten, Dioden, Transistoren und LEDs zur Hand zu haben.
  • Lötzinn: Vermeiden Sie zu dicken Lötdraht. Dünnes Lötzinn ≤0,5 mm ist super und Maker können für nichindustrielle Produkte immer noch das besser zu verarbeitende, eutektische Bleilot 60/40 verwenden.
  • Kältespray: Unverzichtbar, um defekte ICs und kalte Lötstellen auf Platinen zu finden. Auch nützlich auch beim Lösen von Befestigungselementen und Schrauben.
  • Druckluft(spray): Ideal für die Reinigung, verhindert auch elektrostatische Aufladung im Zusammenhang mit anderen Reinigungsmethoden.
  • Lösungsmittel: Isopropyl und sonstige Lösungsmittel sind für eine Vielzahl von Anwendungen geeignet.
  • Kleber: Klebestifte für Ihre Klebepistole, Epoxidharz (Araldite, JB Weld) und Loctite, um Ihre Schrauben und Befestigungselemente an Ort und Stelle zu halten.
  • Leitungen: Besonders nützlich sind welche mit Kokodilklemmen und (Sicherheits-) Bananensteckern an den Enden.
  • Sicherheitsausrüstung: Für die Sicherheitsbewussteren unter uns sind Antistatik-Armbänder und vielleicht ein Erste-Hilfe-Set erforderlich.

Entwerfen, bauen und verkaufen von Elektronik

Es sollte keine Unsummen kosten, einen Elektronik-Arbeitsplatz einzurichten. Man kann es nur nochmals wiederholen: Die Qualität ist entscheidend. Die Zeit, die Sie mit der Recherche und der Berücksichtigung der hier vorgestellten Aspekten verbringen, spart Ihnen langfristig Zeit, Nerven und Geld. Als Ergebnis haben Sie einen richtig guten Arbeitsplatz vor sich. Hoffentlich hat Ihnen dieser Artikel einige Ideen geliefert, was Sie beim Kauf Ihrer Ausrüstung so brauchen.

Elektor konzentriert sich darauf, Ingenieuren, Makern und Studenten dabei zu helfen, Elektronik zu entwickeln, zu bauen und zu verkaufen. Melden Sie sich für einen kostenloses Elektor-Labs-Account an, um die in Ihrem neu überarbeiteten Arbeitsplatz entwickelten Projekte zu präsentieren und mit Designern aus der ganzen Welt zu kooperieren.