Das Mindesthaltbarkeitsdatum wird bald nicht mehr auf Verpackungen verderblicher Lebensmittel aufgedruckt, entnimmt man neuester Forschung des Imperial College, London. Ein auf Papier gedruckter Sensor stellt die aktuelle Frische von Fleisch, Fisch etc. fest, indem er Gase wie Ammoniak und Trimethylamin registriert, das sich vor allem in verdorbenem Fisch bildet. Die Info wird mithilfe eines NFC-Chips an ein Smartphone übertragen.

Kosten

In Deutschland werden jedes Jahr 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Etliches des Weggeworfenen ist aber noch sehr gut essbar, darf aber nicht mehr verkauft werden. Auch Verbraucher werfen „abgelaufene“ Lebensmittel vorsichtshalber eher weg, obwohl sie oft noch weit nach Ablauf des MHD genießbar sind. Diese Verschwendung könnte dank der neuen Sensoren bald überwunden sein.

Auch in Großbritannien wirft jeder Dritte schon Lebensmittel weg, wenn das angegebene MHD überschritten ist. Insgesamt werden aber jenseits des Ärmelkanals nur rund 4,2 Millionen Tonnen weggeworfen. Die Sensoren könnten einen Großteil davon retten. Die Kosten sind kein echtes Problem, denn pro Verpackung werden lediglich etwa 2 Cent fällig.

Biologisch abbaubar

Die für den Sensor verwendete Tinte ist außerdem biologisch abbaubar und somit für die Natur unschädlich. Der neue Sensor soll angeblich schnell und zuverlässig sein – trotzdem aber nur einen Bruchteil bisheriger Sensoren kosten. Aus diesem Grund wird angenommen, dass die Verbraucher positiv auf den neuen Chip reagieren werden, denn sie wollen sicher sein, dass gekaufte Lebensmittel frisch sind und eigentlich nichts unnötig wegwerfen. Lediglich aufgrund der Unsicherheit über die Genießbarkeit würden heute noch im Zweifel Lebensmittel weggeworfen.