Von Faraday Future wurde ja lange angenommen, dass es die Tarnfirma von Apple wäre, mit der Elektroautos gebaut werden sollen. Tatsächlich handelt es sich „nur“ um eine neue Firma aus den USA, die Tesla mit einem Elektroauto mit extremen Leistungsdaten massiv Konkurrenz machen will.

Dabei will Faraday Future nach eigenen Angaben selbstverständlich alles anders machen und nicht nur Tesla übertrumpfen, sondern gleich überhaupt die ganze Auto-Industrie nichts weniger als auf den Kopf stellen. Von diesen vollmundigen Marketingsprüchen abgesehen hat es die Firma jetzt endlich geschafft, mit dem Modell FF91 einen Prototypen auf die Beine zu stellen, der mehr ist als ein virtuelles Drahtgittermodell oder Pappe + Gips + Plastik lediglich zum Anschauen.

Die mit 5,25 m für europäische Verhältnisse überlange Supersport-Limousine wartet mit enormen Leistungsdaten auf. Die wichtigsten Kennwerte: 1.050 PS bei einem maximalen Drehmoment von aberwitzigen 1.500 Nm. Das Modell FF91 ist mit einem 130-kWh-Akku ausgestattet und kommt somit angeblich auf eine Reichweite von über 600 km nach amerikanischen Testbedingungen. Es fällt natürlich auf, dass dieser Prototyp – sollte er so tatsächlich je vom Band laufen – in allen Aspekten etwas besser als das aktuelle Topmodell S100D von Tesla gemacht wurde; auch dessen Reichweite übertrifft das Modell FF91 um gut 100 km. Natürlich ist die Beschleunigung mit 2,39 s beim Spurt von 0 auf 60 mph (≈ 97 km/h) einfach nur noch als enorm zu bezeichnen. Hinzu kommt die Fähigkeit, dank 21 eingebauten Kameras selbständig einen Parkplatz zu suchen und einzuparken.

Geplant ist die Auslieferung der ersten Serie von 300 FF91 irgendwann im Jahre 2018. Auf den genauen Termin wollte man sich nicht festlegen. Auch der voraussichtliche Preis wurde nicht verraten. Man kann lediglich gegen eine Anzahlung von 5.000 $ ein Exemplar vorbestellen. Noch mehr bleibt unklar: Damit der riesige Akku schnell genug geladen werden kann, ist das Gleichstromladen mit heftigen 200 kW vorgesehen. Die passenden Ladestationen gibt es natürlich ebenfalls noch nicht. Nächstes Jahr weiß man also mehr.