Nach einer ganzen Reihe von unbemannten Testflügen Ende Oktober war der elektrische Multikopter bereit für den ersten bemannten Test. Und der insgesamt eine Minute und 30 Sekunden dauernde bemannte Jungfernflug war dann ein voller Erfolg. Laut Testpilot waren die Flugeigenschaften eher gutmütig und ohne manuelle Steuerung bleibt der Multikopter einfach da in der Luft stehen, wo er gerade ist.

 
Um was dreht es sich dabei? Die Mannheimer Firma e-volo ist ein neuartiges, senkrechtstartendes, manntragendes Fluggerät, das keiner bekannten Kategorie zuzuordnen ist, sondern am ehesten noch Anleihen bei elektrischen Modell-Quadrokoptern macht, wie sie mittlerweile schon häufiger auf Modellflugplätzen zu sehen sind.
Dank seiner 16 Propeller kann dieser Multikopter wie ein Hubschrauber senkrecht starten und landen. Besondere Vorteile sind seine einfache Konstruktion und die Redundanz der Antriebe. Sogar beim Ausfall von bis zu vier Motoren kann das Fluggerät noch sicher gelandet werden. Die 16 Elektromotoren werden von Lithiumakkus versorgt. Je nach Zuladung ist derzeit eine Flugdauer bis zu 20 Minuten möglich. Mit 80 kg Leergewicht inklusive Akkus handelt es sich um ein ultraleichtes Fluggerät.
Im Unterschied zu Hubschraubern und Tragschraubern, bei denen der Weg nach oben durch den Hauptrotor versperrt ist, kann der Multikopter mit einem Gesamtrettungssystem in Form eines Fallschirms ausgestattet werden.

 

Laut e-volo wird der wesentliche Einsatzbereich für einen Einsitzer der Freizeitbereich sein. Ein professioneller Einsatz könnte in bestimmten Bereichen erfolgen, wo Hubschrauber zu groß und zu teuer sind. Denkbar sind Luftaufnahmen oder die Außeninspektion von Großanlagen (z. B. Windkraftanlagen oder Pipelines). Dabei sind vor allem die Eigenschaften des senkrechten Startens und Landens sowie das Schweben auf der Stelle von entscheidender Bedeutung. Als Mehrsitzer wäre der Einsatz für Rundflüge, Flugrettung oder Flugtaxi im Nahbereich denkbar.

 

Bild: e-volo