Statt auf Windräder oder exotischen Strömungsgeneratoren setzt eine Forschergruppe Okinawa Institute of Science and Technology auf spezielle Turbinen, mit denen man aus Meeresströmungen und Wellen elektrische Energie gewinnen kann.

Im Projekt „Sea Horse“ wurde im Kuroshio-Meer zwischen Taiwan und Japan die Stromgewinnung aus Meeresströmungen erforscht. Für dieses Projekt wurden Tauchturbinen am Meeresboden verankert, die aus der kinetischen Energie stetigen Meeresströmungen in diesen Seearealen nutzbare elektrische Energie gewinnen. Erste Experimente waren sehr erfolgreich, weshalb nun verstärkt nach Partnern aus der Wirtschaft gesucht wird, um die nächste Phase des Projekts anzuschieben. Außerdem sind die Forscher noch auf der Suche nach einer Meeresgegend mit Strömungen, die besser zugänglich ist.

Die Grundlage eines neuen Projekts ist, dass gut 30 % der Küsten Japans mit großen Betonblöcken, sogenannten Tetrapods, gegen Erosion geschützt sind, und dass eine Art intelligenter Wellenbrecher noch sehr viel mehr Nutzen bringen könnte, wenn diese elektrische Energie erzeugen würden. Ist nur 1 % der japanischen Küsten damit ausgestattet, ergäbe das eine mittlere Leistung von 10 GW, womit man 10 konventionelle Kernkraftwerke ersetzen könne. Aufgrund dessen wurde dann 2013 das Projekt WEC (Wave Energy Converter) gestartet, das Turbinen in Küstennähe platzierte und so aus den Brandungswellen elektrische Energie gewinnt. Die Turbinen wurden gerade an den Standorten von Tetrapods, aber auch an Korallenriffen platziert. Diese ausrichtbaren Turbinen haben also einen doppelten Nutzen, indem sie nicht nur Energie gewinnen, sondern gleichzeitig dem Küstenschutz dienen.