Intelligenz – was genau ist das? Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts verstand man darunter so etwas wie ein gutes Gedächtnis. Heute wird die Intelligenz mit Tests gemessen. In der wissenschaftlichen Psychologie wird Intelligenz übrigens gerne „operational“ definiert: demnach ist Intelligenz das, was ein Intelligenztest misst ;-)

 

Auf jeden Fall sind die Tests nicht beliebig, sondern so normiert, dass die allgemeine Bevölkerung im Durchschnitt einen so genannten Intelligenzquotienten von 100 erzielt und die Standardabweichung 15 Punkte beträgt. Letzteres bedeutet, dass man mit einem IQ von ≥115 zu den 16 % der schlauesten Leute gehört. Mit einem IQ von 130 sind nur noch <3 % Andere fixer im Oberstübchen und 150 Punkte sind so viel, dass nur noch 1 ‰ aller Menschen so intelligent sind. Dies als Hintergrund dafür, dass es Forschern der schwedischen University of Gothenburg gelungen ist, ein Computer-Programm zu schreiben, dass tatsächlich 150 Punkte schafft.
 
IQ-Tests präsentieren häufig zwei Arten von zu lösenden Problemen: Progressive Matrizen, mit denen das Erkennen von Mustern in Bildern getestet wird, und Reihen, mit denen die Fähigkeit zur Mustererkennung in Zahlen geprüft wird. Gerade bei den Reihe-Aufgaben kamen Programme bisher nur auf weniger als 100 Punkte. Laut den Forschern sind diese Reihenprobleme nämlich nur teilweise mit purer Mathematik lösbar, es braucht auch „Psychologie“ im weitesten Sinne. Als daher ein Programm mit psychologischen Modellen menschlicher Mustererkennung versehen wurde, stieg dessen Leistung gerade bei diesen Reihen auf erstaunliche 150 IQ-Punkte.
 
Die Technik der Kombination von Mathematik und Psychologie kann auch in anderen Gegenstandbereichen wie in der Finanzwelt hilfreich bei der Mustererkennung sein. Bei eher objektiven Daten hingegen bringt die psychologische Komponente nicht so viel wie da, wo die menschliche Psyche involviert ist.