Was Superlative angeht wundert im Zusammenhang mit China schon fast überhaupt nichts mehr. Aber jetzt schickt sich die Volksrepublik an, den allerallerschnellsten Computer zu bauen – den schnellsten haben sie ja schon, und von Superlativen kann man ja bekanntlich nicht genug haben. Der Baubeginn des neuen Monsters mit 1 Eops = 1 Milliarde Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde soll dieses Jahr noch stattfinden.

Zwar hat China schon seit Juni 2016 mit dem Sunway TaihuLight die derzeit schnellste Rechenmaschine der Welt im Betrieb, aber genug ist scheinbar nicht genug, weshalb jetzt eine sogenannte Exascale-Maschine in Angriff genommen wird. Das Rechenmonster soll dereinst bis zu 1 Eops = 1 x 1018 O/s = 1 Milliarde Milliarden Operationen pro Sekunde ausführen können. Baubeginn noch dieses Jahr. Fertigstellung spätestens 2020. Bauteile: Alle aus heimischer Produktion. Es werden also genau wie beim Vorgänger nicht die derzeit leistungsfähigsten Chips eingesetzt, denn die kommen bekanntlich aus den USA, sondern Massen an Vielkern-Prozessoren, wozu ja auch schon der bei TaihuLight eingesetzte Typ SW26010 mit seinen 260 Kernen gehört. Schnell ist dieser Rechner dann also nur bei extrem parallelisierbaren Problemen.

Auch auf einem anderen Gebiet hat China anscheinend die USA auf Platz 2 verwiesen: Bei der Anzahl der schnellsten Super-Computer, denn hierbei führt China seit letztem Jahr mit 167:165 ebenfalls. Bleibt nur noch eine Disziplin im Wettstreit der schnellsten Maschinen: Die Verteilung der 10 schnellsten Computer. Davon stehen nämlich im Moment noch fünf in den USA und nur zwei in China. Die anderen drei Exemplare verteilen sich auf Japan und die Schweiz.
Dennoch bleibt zu bemerken, dass trotz all dieser Anstrengungen nicht nur in Sachen High-Tech, sondern auch was das Niveau der universitären Ausbildung angeht, die USA immer noch deutlich an der Spitze steht.