Laut Forschern der Universitäten Sydney, Exeter und Adelaide scheint diese Agave besonders im halbtrockenen Australien als ideal als Grundlage für die Bioethanol-Produktion. Das effiziente und wasserarm prroduzierte Ethanol eignet sich auch gut als Basis für Desinfektionsmittel, für die in Zeiten der COVID-19-Pandemie eine hohe Nachfrage existiert.
 
In dem in der Fachzeitschrift Journal of Cleaner Production veröffentlichten Artikel wird das Potenzial dieser Agave für die Herstellung von Bioethanol beleuchtet. Die Agave tequilana ist eine zuckerreiche Sukkulente, die in Mexiko zur Herstellung von Tequila angebaut wird. Zurzeit wird sie auch vom Agrar-Konzern MSF Sugarauf den Atherton Tablelands im hohen Norden Queenslands zwecks Erzeugung von Ethanol angebaut. Gegenüber Zuckerrohr und Mais ergeben sich deutliche Vorteile, da die Agave auch in halbtrockenen Gebieten ohne Bewässerung wächst und so gut wie keine Ansprüche an Wasser oder Düngemittelstellt. Zudem ist sie gegenüber Hitze und Trockenheit tolerant und somit Ideal für das Klima Australiens.
 
Zur Zeit ist allerdings auch die Bioethanolproduktion mit Agaven aufgrund des niedrigen Ölpreises nicht kommerziell rentabel. Dies ändert sich aber momentan durch die erhöhte Nachfrage nach Ethanol für Desinfektionsmittel.  Die Untersuchungen ergaben, dass mit fünfjährigen Agavenpflanzen ein jährlicher Bioethanolertrag von 7.414 Liter/Hektarerzielt werden kann. Zwar sind mit Zuckerrohr bis zu 9.900 Liter/Hektar möglich, doch stellt diese Pflanze sehr viel höhere Ansprüche an die Bewässerung und Düngung. Der Wasserverbrauch von Agaven beträgt nur 31% relativ zu Zuckerrohr und 54% relativ zu Mais bei gleichem Ertrag. Agaven könnten daher auch in anderen trockenen Gebieten der Erde eine umweltfreundliche. wirtschaftliche Alternative werden.
 
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