Nach dem amerikanischen GPS, dem russischen GloNaSS und dem europäischen Galileo ist in den letzten Tagen des letzten Jahres auch das chinesische Satellitennavigationssystem BeiDou erstmals einsatzfähig. Insbesondere im asiatischen Raum – logischerweise über China – stehen nun genug Satelliten für eine präzise Ortung zur Verfügung.

Die volle Einsatzbereitschaft soll BeiDou allerdings erst 2020 erreichen. Die BeiDou-Satelliten sollen eine Ortungsgenauigkeit von 5 m in Asien und 10 m im Rest der Welt erreichen. Geschwindigkeiten können mit einer Auflösung von 0,2 m/s = 0,72 km/h bestimmt werden. Das BeiDou-System umfasst insgesamt 33 Satelliten, darunter 15 vom Typ 2 und 18 des Nachfolgers Typ 3. Im Moment steht noch der Start von weiteren 12 Satelliten zur Steigerung der Genauigkeit aus.

Die Redundanz an Navigationssystemen hat mit ihrer militärischen Relevanz zu tun. Sowohl GPS als auch GloNaSS und BeiDou stehen voll unter mititärischer Kontrolle, während Galileo zwar ebenfalls militärische Nutzung ermöglicht, aber weitgehend zivil konzipiert ist. Aus diesem Grunde will auch China bei dieser Technologie keine Abhängigkeiten eingehen.
Das nächste Land mit dem Anspruch auf ein eigenes Navigationssystem ist übrigens Indien mit dem IRNSS, deren insgesamt sieben Satelliten aufgrund eines Defekts noch nicht alle funktionsfähig im Orbit sind.