Groß ist nicht groß genug – wenn der Begriff Gigantomanie irgendwo passt, dann sicher hier: Am CERN in Genf ist ein neuer Beschleuniger-Ring geplant, der mit 100 km Umfang gleich viermal so groß wie der bisherige LHC ist.

Mit kleinen Schritten oder graduellen „Improvements“ gibt sich die internationale Physiker-Gemeinde am CERN nicht zufrieden. Kaum sind mit der bislang größten von Menschen konstruierten Maschine, dem LHC (Large Hadron Collider), spektakuläre Erkenntnisse über das geglückt, was die Welt zusammenhält, geht es in Zig-Meilen-Stiefeln weiter zum FCC, dem Future Circular Collider. Dieser neue Ring hat mit geplanten 100 km Umfang eine monströse Dimension und ist fast viermal größer als der LHC. Wie dieser soll der FCC zu großen Teilen unter französischer Erde verlaufen.

Vom LHC zum FCC

Der FCC soll bis 2040 einsatzbereit sein und natürlich Milliarden kosten. Vorläufige Schätzungen sprechen von über 30 Milliarden Euro. Das einzig Tröstliche für die Steuerzahler der beteiligten Länder dürfte sein, dass der FCC nicht in Deutschland, sondern in der Schweiz gebaut wird, wo Budgets in der Regel gut eingehalten werden. Am Konzept für diesen riesigen Elementarteilchen-Crasher wurde schon fünf Jahre gearbeitet. Die 22 Mitgliedsstaaten werden wohl bald über den Bau (und die Finanzierung) der neuen größten Maschine der Welt entscheiden. Bei positivem Bescheid werden wir 20 Jahre später dann sehen, welchen Einsichten mit den dann möglichen viel höheren Energien in die Natur der Materie möglich werden.