Karl Reiter, ein pensionierter Servicetechniker, der in Österreich lebt, unterhält einen gut ausgestatteten Heimarbeitsplatz, wo er gerne alte Radios restauriert und elektronische Geräte repariert. Kürzlich teilte er Einzelheiten über sein Heimlabor, das eine Inspiration für neugierige Heimwerker ist, die daran interessiert sind, ihre eigenen Geräte zu bauen.
 
Karl Reiter's electronics workspace.

Was machen Sie beruflich?
Ich bin seit 2004 im Ruhestand. Davor habe ich 32 Jahre lang als Servicetechniker für instrumentelle Analytik gearbeitet.
 
Erzählen Sie uns von Ihrem Elektronik-Arbeitsbereich. Wofür verwenden Sie ihn?

Ich habe einen Arbeitstisch mit den Mess- und Prüfgeräten. Daneben ein Computer, an der Wand Regale mit Bauteilen und Büchern. Der Arbeitsplatz wird für Reparaturen, den Bau neuer Geräte und Schaltungen und die Programmierung genutzt. Die Blech- oder Holzbearbeitung findet in der separaten Werkstatt im Hof statt. Das Arbeitszimmer befindet sich auf dem Dachboden des Hauses und nimmt etwa 20 m2 ein.

Wie lange haben Sie es schon?
Ich habe diesen Raum, seit ich hierher gezogen bin (8 Jahre). Davor hatte ich einen Raum im Keller meines Hauses.
 
Was waren Ihre Anforderungen und Ziele, als Sie Ihren Raum entworfen und/oder eingerichtet haben?

Da ich sowohl mit alter Elektronik als auch mit Mikrocontrollern (AVR) arbeite, müssen alle Teile und Geräte dort vorhanden sein. Viele der Mess- und Prüfgeräte wurden selbst hergestellt, da sie auf dem Markt nicht oder nur zu hohen Preisen erhältlich sind.
 
Was sind Ihre technischen Interessen? An welchen Projekten arbeiten Sie in Ihrem Elektronik-Arbeitsbereich?

Ich beschäftige mich mit Radios aus den 1920er Jahren bis etwa 1970, sammle und restauriere sie (derzeit ist eine französische Jukebox von 1969 in Arbeit). Außerdem repariere ich elektrische Haushaltsgeräte, Steuersysteme und ähnliches. Im Übrigen beschäftige ich mich mit der Programmierung von AVRs, aber derzeit habe ich kein konkretes Projekt.
 
Welche Art von Ausrüstung und Werkzeugen haben Sie in Ihrem Raum (z. B. Lötstation, Oszilloskop, 3D-Drucker usw.)? Können Sie uns sagen, wie und wo Sie die Geräte und Werkzeuge aufbewahren?

Ich habe Folgendes: eine Lötstation, Heißluft, Oszilloskop (100 MHz), DVM 2x tragbar, Netzteile für feste und einstellbare Spannungen DC und AC (Eigenbau), ein Netzteil für Röhreninstrumente, Messsender für AM und VHF, Röhrenmesssystem (Eigenbau), einen Isolationstester für Kondensatoren und verschiedene kleine Geräte, die ich für spezielle Bedürfnisse entwickelt habe.
 
Tube-measuring station
Was ist Ihre wichtigste Ausrüstung?
Das wichtigste Werkzeug ist das 100-MHz-Scope. Wichtig sind auch der Röhrenmessplatz sowie die beiden Mess- und Prüfsender (einer von Philips, der andere selbstgebaut).
  
Gibt es etwas Besonderes oder Einzigartiges an Ihrem Arbeitsplatz?

Mein Arbeitsplatz ist etwas Besonderes, weil er sowohl für die Bearbeitung von elektronischen Geräten aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts als auch für moderne Mikrocomputer geeignet ist. Da ich mich seit meiner Pensionierung nur noch hobbymäßig mit Elektronik beschäftige, habe ich den Platz so eingerichtet, wie es mir am besten passt.
 
Planen Sie etwas Neues für Ihren Arbeitsbereich? Haben Sie vor, weitere Geräte oder Werkzeuge anzuschaffen?

Mit 77 Jahren plant man nicht mehr viel. Ich bin mit dem zufrieden, was ich habe. Aber wenn sich die Notwendigkeit ergeben sollte, etwas Neues zu machen, werde ich es im Rahmen meiner Möglichkeiten tun (z. B. ein neues Messgerät entwerfen und bauen oder ähnliches).
 
Erzählen Sie uns von Ihrem Lieblingsprojekt im Bereich Elektronik. Was haben Sie gebaut und warum? Welche Bauteile, MCUs und/oder Bausätze haben Sie verwendet? Haben Sie etwas Interessantes gelernt?

Mein Lieblingsobjekt ist immer das, an dem ich gerade arbeite. Das größte Projekt war wohl die Entwicklung und der Bau der Rohrmessstation. Auch der Bau der Heizungssteuerung für meine Pelletheizung war eine interessante Erfahrung. Es macht mir auch Spaß, mich in die Technik der alten Radios aus den 1920er und 1930er Jahren einzuarbeiten.
 
Karl Reiter is a retired engineer living in Austria.
Arbeiten Sie derzeit an einem Elektronik- oder Programmierprojekt?
Im Moment arbeite ich an der Restaurierung einer französischen Jukebox, die jahrzehntelang in einer landwirtschaftlichen Scheune untergebracht war. Das wird ein Projekt für die nächsten Monate sein, denke ich, zumal es kaum Dokumentationen zu dem Gerät gibt.
 
Haben Sie ein Traumprojekt oder etwas, das Sie gerne in Angriff nehmen würden?

In meinem Alter hat man keine Träume mehr (höchstens nachts Albträume). Aber was ich vielleicht noch einmal machen würde, wäre ein Steuerungs- oder Automatisierungsprojekt mit einem AVR-Mikrocontroller, egal wofür.
 
Haben Sie irgendwelche Ratschläge, Tipps oder Ermutigungen für andere Ingenieure oder Macher, die sich einen Arbeitsbereich einrichten wollen?

So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich einbinden. Ich empfehle einen ruhigen Ort mit viel natürlichem Licht und zur Entspannung entweder eine Kaffeemaschine oder einen Blick ins Grüne.
 

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Übersetzung: Vasileios Laskaridis