In den letzten 20 Jahren hat Bruce Black in einem ungenutzten Schlafzimmer seines Hauses in Clearwater (an der Golfseite Floridas) etliche Selbstbau-Elektronikprojekte in Angriff genommen. Früher baute er einen eigenen Computer mit einem MC6800-Bausatz. Heutzutage beschäftigt sich der pensionierte Elektronik-Ingenieur gerne mit Raspberry Pi, Teensy 3.5 und Amateurfunk.
 
Alle wichtigen Werkzeuge und Geräte wie etwa das Oszilloskop sind leicht zu erreichen.

Mit was beschäftigen Sie sich im Moment?
 
Als Ingenieur im Ruhestand entwickle ich gerade kostenlose etwas für einen Mann, der eines meiner Spielzeuge aus den späten Achtzigern gekauft hat. Es fehlten einige Platinen - also entwickle ich eine neue Steuerung für ihn. Das System war ein optisches Raketenverfolgungssystem. Es benutzte ursprünglich ein VME-Controller-Chassis. Ich verwende einen Teensy 3.5 und entwerfe Interface-Boards für das System. Es ist viel einfacher, wenn ich nicht alles selbst machen muss.
 
Erzählen Sie uns von Ihrem Elektronik-Arbeitsbereich.
 
Ich habe einen größeren Schreibtisch für meine Amateurfunkstation, den Computer und um allgemeine Arbeiten zu erledigen. Ich habe einen Schrank, vor dem ich ernsthafte Projekte konzipiere und angeblich die Türen schließen kann, um das Chaos zu verbergen. Hier befinden sich ein Tek-Scope, ein 60-MHz-Funktionsgenerator, ein Intel-NUC-PC, ein Netzteil und eine Reflow-Lötstation in Reichweite. Auch ein Tek-Frequenzzähler sowie ein Netzteil und ein Multimeter sind vorhanden. Zwischen den beiden PCs befindet sich ein dritter unter dem Fenster. Hier spiele ich in der Regel mit einem RPi, und auf dem Aktenschrank rechts daneben steht ein weiterer NUC, der als Dateiserver fungiert. Ich habe hier auch ein GPS-Modul angeschlossen und kenne meinen Standort daher bis auf ein paar Zentimeter genau, indem ich einen 24-Stunden-Durchschnitt der Daten mache. Alle Dateien werden um 2:00 Uhr morgens auf einem anderen PC gesichert, einschließlich des PCs meiner Frau, der sich in einem anderen Raum befindet – zusammen mit zwei Druckern, von denen einer ein Großformatdrucker für Schaltpläne ist. Damit ich keinen Strom verschwende, sind die meisten PC darauf eingestellt, Daten des LHC und von Rosetta zu verarbeiten. Es lief auch SETI, aber das scheint ziemlich vor sich hin zu dümpeln.
 
Wo befindet sich Ihr Labor?
 
Ich habe ein Haus mit vier Schlafzimmern. Das kleinste Schlafzimmer ist das Büro meiner Frau und eines der größeren neben ihrem ist mein Arbeitsbereich. Ich habe einen Durchbruch zwischen den beiden Zimmern für die Kabel gemacht.
 
Wie lange haben Ihr Elektronik-Labor schon?
 
Etwa 20 Jahre oder mehr. Kurz nachdem die Kinder ausgezogen waren.
 
Hatten Sie spezielle Anforderungen, als Sie Ihr Labor zum ersten Mal eingerichtet haben?
 
Nur etwas Platz für einen PC und ein Bücherregal. Meine Frau und ich haben uns den kleinen Raum geteilt.
 
Was sind Ihre technischen Interessen? Was zieht Ihre Aufmerksamkeit auf sich?
 
Ich beschäftige mich mit interessanten Projekten von Audio über Gadgets und Prozessoren bis hin zu Steuerungen. Wo braucht man heutzutage keine Software? Als kleines Kind war ich immer fasziniert davon, Blitze zu beobachten. Ich schätze, das war mein Verhängnis. Von dort aus ging es weiter zu Morse-Code-Übungssummern, Kristall-Empfängern, Tesla-Spulen und letztlich meinem Beruf. Ein Spruch von mir war: „Ich habe ein gutes Hobby ruiniert, als ich Ingenieur wurde.“ Aber im Ruhestand hat es sich wieder in ein gutes Hobby verwandelt. Um es noch interessanter zu machen nehme ich manchmal an Bühnenshows und Musicals teil, obwohl ich nicht singen kann.
 
Welches Equipment haben Sie in Ihrem Labor?
 
Es ist einfach eine gute Sammlung der wichtigsten Test- und Messgerät, wobei sich meine Definition von „wichtig“ sich im Laufe der Jahre wohl erweitert hat.
 
Was ist Ihr wichtigstes Gerät und warum?
 
Das ist mein Tektronix 2012 Scope. Es hat eine Menge netter Extras etwa zum Erfassen von Frequenzen oder zur Durchführung von Analysen. Ich erinnere mich, dass es auch Spektralanalysen machen kann, aber ich habe das noch nicht ausprobiert.
 
Was ist das Besondere an Ihrem Labor? Haben Sie etwas davon gebaut?
 
Ich habe zwei Ablagen für Bücher und andere Dinge gebaut. Meine Frau hat eines und ich habe das andere. Das untere feste Regal hat hinten Löcher für Kabel, falls ich dort Elektronik stapeln möchte.

 
Schreibtisch und Bücherregal im Labor

Planen Sie Updates oder etwas Neues für Ihr Labor?
 
Nicht wirklich. Ich habe vor ein paar Jahren eine neue Beleuchtung eingebaut. Ich habe die etwas sperrigen Lampen durch leichte LED-Streifen über beiden Arbeitsbereichen ersetzt. Das funktioniert großartig und ich habe doppelseitiges Klebeband zum Anbringen verwendet, außer auf dem Schreibtisch, wo alles alle paar Monate herunterfallen will. Eines Tages werde ich es dauerhaft befestigen.
 
Haben Sie ein Lieblingsprojekt im Bereich Elektronik?
 
Meinen ersten Computer. Ich habe viel Zeit außerhalb der Stadt verbracht, um an einem Projekt an der Naval Academy zu arbeiten. Ich verbrachte Wochen am Stück dort und fuhr dann für eine kurze Pause nach Hause. Ich hatte mich für die Idee eines Mikroprozessors interessiert und wollte einen Computer bauen. Der MITS Altair schien mir etwas zu teuer - also entschied ich mich für den Bausatz SWPC MC6800. Ich kam nach Hause, kaufte ein Board-Kit und baute es zusammen, als ich nicht in der Stadt war. Nach einigen Monaten hatte ich dann einen Computer. In der Zwischenzeit hatte Radio Elektronics einen Artikel für ein Terminal mit einem modifizierten Fernseher veröffentlicht. Ein Freund fertigte mehrere Platinen für das Projekt und gab mir eine ab. Mit einem zusätzlichen Mtape-Recorder wurde das mein erster Computer. Das Projekt dauerte zwei Jahre bis zur Fertigstellung. Mein selbstgebasteltes System nahm ich mit auf die Arbeit, und es wurde eine Zeit lang als Entwicklungssystem verwendet, bis ich meine Firma überredete, ein Computer auszuprobieren. Später überzeugte ich sie, ein Platinen-Layout-System von Gerber zu kaufen. Es kostete damals etwas mehr als 100.000 Dollar.
 
Woran arbeiten Sie derzeit? 
 
Im Moment arbeite ich an einem Projekt, das auf einem Teensy 3.5 basiert, um fehlende Platinen für eine Steuerung für eine Antennennachführung zu ersetzen. Es besteht aus Schaltplan, PCB-Layout, Software, Spezifikationen und einem Design-Handbuch.
 
Haben Sie ein Traumprojekt oder etwas, das Sie gerne in Angriff nehmen würden?
 
In meinem Alter (84) bin ich einfach nur glücklich, dass es mir so gut geht, wie es mir geht. Vielleicht schaffe ich es eines Tages herausfinden, wie ich die richtigen Knöpfe drücke und meinen neuen SDR-Transceiverbediene!
 
Haben Sie einen Rat für Ingenieure, Studenten und Maker in unserer Community?
 
Denkt präzise und bleibt immer neugierig.
 


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