Für Arnold de Vos und Conny van der Jagt ist es das Tagesgeschäft: Wie stellen wir sicher, dass Einkauf und Logistik nahtlos an die Wünsche der Auftraggeber anknüpfen? „Gemeinsam mit unseren Zulieferern arbeiten wir ständig an der Optimierung des Prozesses“, erzählt Arnold, Manager Purchasing. „Wir schicken unseren wichtigsten Partnern regelmäßig Fragebögen, um die Risiken zu erfassen und gemeinsam zu prüfen, ob alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen wurden. Die Antworten fließen in eine Scorecard ein, aus der sich letztendlich ein Risikoprofil ergibt. In der Jahresplanung legen wir dann fest, welche Maßnahmen für dieses Profil erforderlich sind.“
 

Arnold de Vos (links) und Conny van der Jagt (rechts)

Vertrauen schaffen

„Die Bestandsaufnahme ist sehr breit gefächert und beleuchtet markttechnische und finanzielle Risiken sowie Nachhaltigkeits- und Qualitätsrisiken“, erläutert Conny, Manager Logistics. „Können wir beispielsweise der Echtheit von Komponenten vertrauen? Sind die operationellen Prozesse in Ordnung? Auch strategische Risiken sind von Bedeutung: Können die Zulieferer mit den veränderten Marktanforderungen und den Organisationszielen von VDL TBP Electronics - zum Beispiel in puncto Automatisierung - Schritt halten? Das ist wichtig für die langfristige Zusammenarbeit. Die offenen Antworten sind sehr lehrreich und tragen zur Stärkung des gegenseitigen Vertrauens bei.“
 

Strukturelles Monitoring

„Es ist zeitraubend, jeden Zulieferer so ausführlich zu prüfen, und das ist auch nicht notwendig“, fährt Arnold fort. „Zulieferer mit einem geringeren Risikoprofil beurteilen wir anhand der QLTC-Methode - Quality, Logistics, Technology & Communication/Costs. Auch das trägt zum Risikomanagement und zu einem ständigen Verbesserungsprozess bei. Außerdem überwachen wir jeden Monat sämtliche Lieferungen. Wenn wir Abweichungen feststellen, setzen wir uns mit dem jeweiligen Partner zusammen. Auch unsere Non-Disclosure Agreements sind Bestandteil des Risikomanagements, denn sie gewährleisten die Geheimhaltung in der Lieferkette.”
 

Eine Kette, ein Ziel

„Die technologischen Entwicklungen vollziehen sich so schnell, das wollen wir aufgreifen. Zum Beispiel mit immer schnelleren Einführungen neuer Produkte“, erklärt Conny. „Aber auch ältere Produkte werden von unseren Auftraggebern weiter produziert, also sorgen wir gemeinsam mit den Zulieferern dafür, dass alle erforderlichen Komponenten verfügbar bleiben. Die gesamte Kette hat dasselbe Ziel. Die Zusammenarbeit mit Zulieferern und Auftraggebern ist dabei sehr wichtig, um die Materialverfügbarkeit auch in Zeiten von Knappheit sicherzustellen.“
 

Liefersicherheit

„Die Coronazeit hat uns das Logistikrisiko vor Augen geführt“, resümieren Arnold und Conny. „Forecasts von Auftraggebern und Lagerbeständen sind sehr wichtig, um weiter produzieren zu können. Dank unserer Puffer konnten wir in der aktuellen Zuteilungsperiode vieles auffangen. Kontinuität der Produktion, höchste Qualität und Liefersicherheit: Das ist und bleibt unsere Priorität. So können sich unsere Auftraggeber darauf verlassen, dass ihre PCBAs die hohen Qualitätsanforderungen erfüllen, die an betriebskritische Systeme gestellt werden.“