Phaser (2)

Idee: Elex-team
 

Letzte Woche wurde der Allpassfilter vorgestellt - eine merkwürdige Schaltung, welche die Amplitude des Eingangssignals nicht verändert, sondern seine Phase verschiebt. Dieser Filter bildet das Herzstück unseres Phasers.
 
Wichtig für den speziellen Klangeffekt eines Phasers ist die Anzahl dieser Filter, die das Signal durchlaufen muss: Je mehr Filter, desto stärker der Effekt. Natürlich kann man nicht unendlich viele Filter in Reihe schalten, aber mit sechs Stück gibt es schon gute Ergebnisse. Nachfolgend sehen Sie die vollständige Schaltung.
 

Um Opamp A1 herum ist eine Eingangsstufe aufgebaut, die für die notwendige Impedanzanpassung sorgt. A9 und A10 bilden zusammen einen langsamen Dreieckoszillator (LFO). Abhängig vom Wert von P1 liegt die Frequenz zwischen nahe 0 bis etwa 2 Hz.
 
Die Allpassfilter sind mit den Opamps A2, A4, A3, A6, A5 und A8 realisiert. A2/A4 beeinflussen hauptsächlich den Bassbereich, A3/A6 die mittleren Frequenzen und A5/A8 den Hochtonbereich (die theoretischen Arbeitspunkte liegen bei 0,5 / 3 / 10 kHz).
 
Der Phaser-Effekt wird dadurch erzeugt, dass das vom LFO gesteuert phasenverschobene Signal zum Originalsignal addiert wird. Für diese Mischung ist R29, R30 und A7 verantwortlich. Mit P2 kann die Verstärkung dieser Stufe zwischen maximal 0 dB und starker Abschwächung eingestellt werden.
 
Der Transistor am Ausgang von A10 treibt die LEDs D1...D6, welche die lichtempfindlichen Widerstände (LDRs) R23...R28 beleuchten. Der Effekt sollte klar sein: Da die LEDs gesteuert vom Pegel des Dreiecks am Ausgang von A10 mehr oder weniger hell aufleuchten, ändert sich der frequenzbestimmenden Widerstände der Allpassfilter (weil ja immer ein LDR parallel zu den 10-kZ-Widerständen liegt). Folglich wird die Phasenverschiebung der Allpässe im Rhythmus der Oszillatorfrequenz variiert.
 
Am Ausgang von A7 die erscheint die (invertierte) Summe aus Original und phasenverschobenem Signal. Da sich Letzteres ständig ändert, wandern die Zinken des so realisierten Kammfilters im Rhythmus des LFOs über das Spektrum des Ausgangssignals.
 
In der nächsten und letzten Folge gibt es einige weitere Details und Überlegungen zum Aufbau. Eine größere Version des Schaltplans kann unten heruntergeladen werden.