Vor ein paar Wochen kam unser Sohn zu Besuch. Bei dieser Gelegenheit erwähnte er, dass die Einparkhilfe hinten an seinem Auto wohl nicht mehr funktionieren würde. Die Recherche im Internet ergab, dass der Bordcomputer seines Autos bei jedem Einlegen des Rückwärtsganges zunächst die Sensoren überprüft. Sobald ein Sensor defekt ist, gibt es einen längeren Warnton und die komplette Einparkhilfe wird deaktiviert.

Fledermaus-Detektor

Ich überlegte eine Weile, wie man die Sensoren überprüfen könnte. Da fiel mir der Prototyp eines Fledermaus-Detektors ein, den ich irgendwann einmal zum Spaß gebaut hatte. Bild 1 zeigt dessen Blockschaltung. Der Detektor ist logisch aufgebaut: Nach einem Mikrofon, das auch für Ultraschallsignale empfindlich ist folgt eine Verstärkung nach automatischer Pegelregelung. Nach Bandbreitenbegrenzung des Signals durch die Serienschaltung eines Hoch und Tiefpasses erfolgt eine nochmalige Verstärkung mit einer zweiten Pegelautomatik.

Bild 1. Die Blockschaltung des Fledermaus-Detektors. Das letzte Modul ganz rechts wird hier nicht benötigt.

Ein passendes Mikrofon vom Typ SPU0410HR5H ist von den üblichen Distributoren oder preiswert via eBay erhältlich. Der zweite Block von Bild 1 (Preamp/AGC/Limiter) ist ein MAX9814 auf einer kleinen Platine, die es ebenfalls fertig für ein paar Euro bei eBay gibt. Das auf diesem Modul bestückte Mikrofon wurde entfernt. Hoch- und Tiefpassfilter sind auf einer Lochrasterplatine aufgebaut. Das Signal wurde direkt nach dem Tiefpass per Koaxialkabel mit dem Eingang meines Oszilloskops verbunden. Der Ausgangsverstärker des Fledermaus-Detektors mit AGC und Limiter auf der Basis eines SSM2167 wurde hier nicht benutzt.

Bild 2. Der Prototyp meines zweckentfremdeten Fledermausdetektors eingebaut in ein Kunststoffgehäuse.

Prototyp eines Parksensortesters

Bild 2 zeigt meinen Prototypen im Plastikgehäuse. In Bild 3 ist zu sehen, wie ich das neue Mikrofon mit der Modulplatine des MAX9814 verbunden habe. Die reale Messung am Auto wurde in Bild 4 festgehalten. Bild 5 zeigt das Oszillogramm des gemessenen Signals eines funktionierenden Sensors.

Bild 3. So ist das Mikrofon SPU0410HR5H an das MAX9814-Modul
von Adafruit angeschlossen.
Bild 4. Test der Parksensoren am Auto meines Sohnes.
Dieser war in Ordnung, wie man am Oszilloskop sehen kann.
Bild 5. Screenshot meines Oszilloskops: So sieht das Signal eines
funktionierenden Parksensors aus.

Den Schaltplan habe ich ohne den zweiten Verstärker neu gezeichnet (Bild 6). Da die Schaltung einfach ist und ich sie schnell auf einer Lochrasterplatine aufgebaut hatte, war nicht die Zeit, eine Platine zu entwerfen.

Bild 6. Schaltung der angepassten Version meines Fledermaus-Detektors ohne die überflüssige Ausgangsstufe von Bild 1.

Es hindert Sie allerdings nichts daran, das nachzuholen und bei Bedarf ein komplettes kompaktes Gerät daraus zu machen – eventuell gleich zusammen mit einem kleinen Oszilloskop eingebaut im Gehäuse. Die Stromversorgung erfolgt dann idealerweise über die Autobatterie.

Testen kann man die Schaltung übrigens mit einem Funktionsgenerator und einem 40-kHz-Ultraschallsender oder einem passenden Hochtonlautsprecher. Eine alternative Signalquelle ist z.B. der preiswerte Grove Ultraschall-Abstandssensor von Seeed Studio, der von Elektor erhältlich ist. Beim Auto unseres Sohnes war es sehr einfach, den Fehler mit dieser Test-Elektronik zu finden: Ein Sensor gab kein Ultraschallsignal mehr ab.


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Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel (240323-02) ist erschienen in der Elektor Circuit Special 2025.

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