Die Polizei in Dubai ist ja bekannt für die schnellsten Streifenwagen der Welt. Worüber man sich vielleicht wundert hat aber einen handfesten Grund: In Dubai sind aufgrund des Reichtums etlicher Bürger auch sehr viele Supersportwagen unterwegs und da muss auch die Polizei schnell sein. Jetzt aber will sie wohl das Verbrechen wirklich überholen und nutzt eine Software zur Verbrechensvorhersage. Polizei 4.0 oder Sci-Fi à la Minority Report?

Was im Science-Fiction Minority Report die Precogs sind, ist bei der Polizei in Dubai eine Software von SIME (Space Imaging Middle East) zur Verbrechensvorhersage. Diese Software basiert aus modernsten Lern-Algorithmen, um Informationen aus der Polizei-Datenbank zu analysieren. Die Software versucht dabei Muster zu identifizieren, die mit Verbrechen verbunden sind. Daraus wird dann abgeleitet, an welchen Orten mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Verbrechen stattfinden wird, sodass die Einsatzkräfte bereits informiert sind, bevor ein Gesetzesverstoß überhaupt stattgefunden hat. Was sich gruselig anhört hat aber durchaus nachvollziehbare Anliegen, denn so wird versucht, die Reaktionszeit der Polizei zu reduzieren, wenn es ernst wird, da sie ja dann schon im riskanten Gebiet vor Ort sein kann.

Bislang gibt es noch keine statistisch nachprüfbare Evidenz, dass der Einsatz der Software zu einem Rückgang von Kriminalität geführt hätte. Es gibt auch Kritik, dass so eine Software mit impliziten rassistischen Kriterien arbeiten würde, was je nach angelegten moralischen Maßstäben als ungerecht empfunden wird. Die Vorhersage-Algorithmen wurden zur Unterstützung der Smart Government Initiative von Dubai entwickelt, die einen neuen und modernen Weg sucht, die Sicherheit der Bewohner zu garantieren. Die Polizei ist also nun nicht mehr nur mit den schnellsten Polizei-Autos ausgestattet, sondern dank Computerunterstützung möglicherweise auch schneller als die Kriminalität.