Fred Hoefler war von einem computergesteuerten Tisch-Webstuhl reichlich frustriert, denn der Spaß damit wollte sich nicht einstellen, da die Java-Software sich nicht mit seinem MacBook Pro unter OS X zum Funktionieren bringen ließ. Der Ratschlag seiner Gattin Gina „Bau doch mal einen computergesteuerten Webstuhl mit einem deiner Raspberry-Pi-Dinger“ war ja nicht schlecht. Also folgte er dieser Idee oder Ermahnung oder Befehl und krempelte die Arme hoch.

Er verbaute:
  • Cossen-Motor mit 30 U/min und 1,2 Nm Drehmoment. Der Motor kann gut 6,4 kg anheben. Geschwindigkeit: 1,9 cm x 2pi x 30 U/min = 3,58 m/min = 6 cm/s.
  • Anhebung von Rahmen etc. mit diversen Umlenkrollen und Aktuatoren.
  • Motorsteuerung mit 12-V-Relais und Darlingtons des Typs TIP120.
  • Motoraktivierung über „Zeitbegrenzungsschalter zur Begrenzung des Wegs“.
  • Kriterien: Kein Teil des Webstuhls dürfte mehr als 35 $ (dem Preis des RPi) kosten.
  • Zusatzkriterien: Tastatur und Monitor werden direkt am RPi oder indirekt per SSH über WLAN mit einem Terminal-Programm auf einem PC oder Mac angeschlossen.

Fred bastelte auch an einer H-Brücke zur Steuerung des Cossen-Motors, doch bekam er die Kombination mit RPi zunächst nicht richtig hin. Alles in allem kamen Kosten von lediglich 150 $ zusammen.

Der Webstuhl wird letztlich über ein einfaches Python-Script gesteuert. Da die meisten Steuerprogramme für Webstühle schlicht über ASCII durch eine .wif-Datei gesteuert werden, war die Anpassung eines Python-Programms zur Verwendung solcher Dateien ziemlich einfach. Den zugehörigen Source-Code gibt es hier. Auf seiner Webseite zum RPi-Loom-Projekt fordert Fred andere Programmierer dazu auf, seinen Code zu verwenden und nach Bedarf zu modifizieren – unter den üblichen Bedingungen von Open-Source-Lizenzen versteht sich.

Show time!
(Die Videos haben keinen Ton – Ihr PC ist also nicht defekt.)