So etwas sollte nicht vorkommen und wenn doch, dann ist das Anlass zur Sorge: Ein Arbeitsplatz in der Serienproduktion oder für Reparaturarbeiten, an dem gelötet wird und der nicht über einen geeigneten Dunstabzug verfügt. Wenn man sich nämlich mit Elektronik beschäftigt, hat man mit vielen Arten von Chemikalien und potenziell gefährlichen Dämpfen und Gasen zu tun. Ich persönlich mag den Geruch von bleihaltigem Lötzinn des Typs 60/40 mit Flussmittelseele ja sehr und bislang habe ich keine gesundheitlichen Probleme, doch es gibt durchaus Klagen darüber. Die beschriebenen Symptome betreffen wenn, dann eine permanente Erkältung bzw. eine laufende Nase.

Doch auch als gelegentlicher Löter und Freizeitelektroniker sollte man sich um seine Gesundheit und die gelegentlichen Gerüche sorgen, die bei den eigenen technischen Bestrebungen so entstehen. Es gibt drei Möglichkeiten, die Gerüche loszuwerden, auf die man selbst vielleicht steht, die aber andere hassen:
  1. Egozentrisch: Platzieren Sie einen passenden Ventilator in der Nähe Ihres Arbeitsplatzes. Etwas wie diese 12-V-Lüfter für oder von PCs reicht aus. Dieser saugt locker Dämpfe aus einer Entfernung von 10...15 cm ab, so diese zumindest nicht in Ihre Augen gelangen und diese reizen (die Sensibilität unterscheidet sich von Mensch zu Mensch). Aber dadurch wird es doch in diesem Raum bleiben und lediglich abgeschwächt = verdünnt. Diese Methode ist also selbst dann nicht wirklich zu empfehlen, wenn man ein Fenster in der Nähe öffnen kann.
  2. Bedenkenswert: Das Gleiche mit einem Ventilator, der die Abluft aber in einem Abluftschlauch entsorgt, der die verschmutze Luft vorzugsweise nach draußen leitet. Klappt rudimentär und ist billig.
  3. Verantwortlich: Verwenden Sie einen Apparat, der nicht nur die verschmutzte Luft von Ihrem Arbeitsplatz absaugt, sondern diese auch reinigt, also die störenden Partikel in einem Filter fängt. Sofern eine starke Reinigungswirkung durch den Filter (etwa 99 %) gewährleistet ist, kann die gereinigte Luft wieder an den Arbeitsplatz abgegeben werden bzw. im Raum zirkulieren.
  4. Vorbildlich: Wie bei Punkt 3, aber die Abluft nach außen blasen.
  5. Keine Option: Aufhören zu löten.

Was ist das für ein Geruch?

Der Nummerierung der Optionen 1, 2, 3, 4 entsprechen den Kosten und mit ihnen steigt die Akzeptanz der Mitbewohner. Aber bevor Sie entscheiden, was Sie tun und kaufen sollten, sollten Sie auch die Gerüche berücksichtigen, die beim Verdampfen von Partikeln entstehen:
  1. Löten. Aufgrund des niedrigeren Schmelzpunktes gibt bleihaltiges Lot weniger störende Dämpfe ab als unverbleites Lötzinn. Das unangenehme riechende Zeug ist das Flussmittel im Lötdraht, das vor dem Metall schmilzt und die Oberflächen leicht anätzt, um das Lot beim Verbinden mit anderen Metallen (Kupfer, Zinn) zu unterstützen. Das Flussmittel ist sauer, und wenn flüssig oder verdampft zumindest für die Augen und die Lunge reizend, wenn nicht schädlich. Entgegen landläufiger Meinungen ist das potentielle Einatmen von Blei durch die Löterei praktisch vernachlässigbar. Das Problem besteht mit Flussmitteln und anderen Bestandteilen.
  2. Bohren: Löcher in Platinen zu machen setzt Staub, Fasern, Gase und ebenfalls Partikel frei. Obwohl man denken könnte, dass vier Nebenwirkungen recht gut durch einen Staubsauger zu entfernt werden können, wird der Geruch am besten mit dem gleichen Dunstabzug wie beim Löten bekämpft.
  3. Werkstoffe: Drähte, Kunststoffe, alle Beschichtungen, Gummi, Acetat, Haut & Haare. Bis auf manche Metalle und Legierungen ist nichts davon für Berührungen mit einem heißen Lötkolben gedacht. Dämpfe und Gerüche können hartnäckig und sogar giftig sein – mehr als jedes Flussmittel, das lediglich mit etwas Rauch verdampft.
Manchmal ist der „Geruch nach Elektronik“ nur auf Lagerung und Handhabung von Teilen zurückzuführen: Noch heute enthalten viele Teile Phenolharze. Nichts außer einer guten Belüftung des Arbeitsbereich kann hier Geruch verhindern. Eindrucksvoll zeigt sich das, wenn man z. B. eine Plastiktüte mit IC-Sockeln fernöstlicher Provenienz öffnet.