Auch wenn Selbstbau-Ladegeräte von Elektor nicht nur zahlreich, sondern oft ganz besonders und gelegentlich sogar ungewöhnlich sind: Nun ein Blick auf das, was es auf dem freien Markt – gelegentlich für ausgesprochen wenig Geld – so alles gibt. Vielleicht haben auch bei Ihnen all die Informationen, die Sie in den letzten Jahren über Batterie- bzw. Akkulader gelesen haben, zu einem gründlichen Misstrauen gegenüber allen Arten billiger Angebote im Zubehörhandel, bei eBay oder im Web geführt, die wohl allesamt aus dem fernen Osten stammen. Es geht nicht um die Wertung des kundigen Ingenieurs im Sinne von „Für den Preis kann das nichts sein!“, da er sowieso Qualitätsware bevorzugt und gerne den Satz zitiert: „Wer billig kauft, kauft zweimal.“ Es geht um all diese Sonderangebote, die Normalsterbliche zum (manchmal vorschnellen) Kauf verführen.

Ich selbst besitze zwei Motorräder: eine 1985er Honda Nighthawk mit 650 cm³ und eine 1956er Sparta ILO Twin mit 250 cm³ (ein Zweitakter). Das ältere Baujahr ist ein seltenes Exemplar und heute schon fünf Mal mehr wert als das modernere japanische Zweirad, das ich im Sommer zum Pendeln benutze. Die beiden Maschinen fahren sich zwar sehr unterschiedlich, doch die Nerverei mit den Batterien und dem Ladezustand derselben haben sie gemeinsam. In der Honda steckt ein 12-V-Bleiakku mit 14 Ah, der von der Technik ganz schön gequält wird: Läuft der Motor unter 2.000 U/min, dann werden stolze 10 A gezogen und es gibt keine Möglichkeit, das Licht mit seinen immerhin 75 W auszuschalten. Der 6-V-Dynamo (tatsächlich!) und die alte Ladetechnik der uralten Sparta ist so weich und regelt so schlecht, dass sich der Akku sogar dann entlädt, wenn man nur mit eingeschaltetem Licht (45 W) fährt. Und falls ich dann auf die wagemutige Idee komme zu bremsen, treiben die 10 W des Bremslichts den Ladestrom in den roten Bereich. Auch die antike 6-V-Hupe beeindruckt zwar Passanten, führt aber dazu, dass man es nicht mehr nach Hause schafft, wenn man sie zu oft betätigt.