Nachdem Elektor dieses kleine Ding angekündigt hat, musste ich natürlich so einen kleinen Funktionsgenerator haben. Also nicht mal schnell einen 555 auf einem Steckbrett zum Oszillator machen oder alternativ einen kleinen Mikrocontroller programmieren, wenn ich mal schnell ein Signal brauche, dachte ich mir. Einfach den Bausatz für kleines Geld zusammenlöten und fertig. Vorweg: Es ist tatsächlich so einfach.

Neben Multimeter, Labornetzteil und Oszilloskop ist sicherlich ein Funktionsgenerator das Gerät, das eine kleine Werkstatt bzw. ein kleines Elektronik-Labor erst vollständig macht. Dabei muss der Generator nicht mal viel können, denn der Unterschied zwischen einem preiswerten Funktionsgenerator und keinem Funktionsgenerator ist groß, verglichen mit dem eher kleinen Unterschied zwischen einem preiswerten und einem teuren Exemplar. Und besser als alte analoge Lösungen wie die der Basis des ICs XR2206 (siehe diesen Elektor-Artikel von 1977) ist so ein moderner mikroprozessorbasierte Generator allemal. Ein Frequenzbereich von 1...200.000 Hz für Sinus, Rechteck, Dreieck, Sägezahn und Treppe sowie selbst erstellte arbiträre Signalformen reicht wirklich für viele Zwecke. Und rund 50 € ist für das Gebotene nicht viel.
 

 
Hier ist zu sehen, was man für einen halben Hunderter bekommt: Ein BNC-Kabel mit Krokoklemmen für das Ausgangssignal, ein LCD-Modul, ein Tütchen mit Bauteilen etc., ein „Quick Use Guide“, eine teilbestückte Platine mit allen SMDs an ihrem Platz, eine beschriftete Frontplatte aus schwarzem Kunstsoff (hier von hinten zu sehen) und eine ebenfalls schwarze Rückplatte.
 

 
Der „Guide“ entpuppt sich als Aufbauanleitung. Knapp, gut bebildert und völlig ausreichend. Der einzige Punkt, bei dem ich widersprechen würde, ist die Leistung des Lötkolbens. Lötet man so eine professionell hergestellte Platine, sind immer einige Pins auf beiden Seiten mit Masseflächen oder Versorgungsleitungen verbunden. Um diese ausreichend schnell zu erhitzen, braucht es deutlich mehr Leistung. 50 W wären eher angemessen. Die von mir verwendete Lötstation hat 90 W und damit ging das Löten gut, auch wenn lediglich ein paar Elkos – aber viele Taster einzulöten waren.
 

 
Sortiert man den Inhalt des Bauteile-Tütchens in eine Schale mit Fächern, kann man leicht feststellen, ob alle angegebenen Teile vorhanden sind. Bei meinem Bausatz fehlte nichts. Neben den elektronischen Bauteilen, Tastern, USB- und BNC-Buchse sowie einem Drehencoder waren auch Abstandshalter und alle erforderlichen Schrauben dabei.
 

 
Wenn man sich die teilbestückte Platine anschaut, ist man froh, dass man die SMDs nicht selbst bestücken muss, denn vor allem die Widerstände und Keramik-Cs sind nicht im handarbeitsfreundlichen Format 1206, sondern deutlich kleiner. Trotzdem gibt es mit 5 Elkos, 2 Buchsen, 3 Pinheadern, 1 Drehencoder und 21 Tastern mit je 6 Lötpins einige Lötstellen zu machen. Vorweg: Die Platine ist zwar mit bleifreiem Lot gearbeitet, doch für die hier anfallenden manuellen Lötarbeiten ist das althergebrachte bleihaltige Lot eindeutig angenehmer. Ich habe es ausprobiert und nach einem Taster mit bleifreiem Lot auf die alte Technik gewechselt. Die ROHS-Richtlinie gilt schließlich für Hersteller und nicht für Privatleute.