Eurocircuits stellt nicht nur Platinen her, sondern unterstützt auch den Aufbau der Schaltung auf der Platine. Diesen Monat wollen wir uns den eC-Placer ansehen, eine manuell bedienbare Pick-and-Place-Maschine mit Kameraunterstützung.

Wenn ein kompletter „echter“ Produktionsprozess übertrieben scheint, weil nur eine kleine Anzahl von Platinen bestückt werden muss, ist eine Hilfe beim Platzieren der Bauteile höchst willkommen, bestimmt, wenn es sich um solche Bauteile wie Ball Grid Arrays (BGAs) handelt. Dazu hat Eurocircuits den eC-Placer entwickelt, mit dem kleine Bauteile auf der Platine exakt und schnell positioniert werden können.

Der eC-Placer sieht aus wie ein robuster XY-Zeichentisch/Plotter und besitzt an Stelle des Stifthalters einen in der Z-Achse beweglichen Bauteilehalter (pickup tool) mit einer Vakuumvorrichtung und einer Kamera. Die XY-Achsen sind magnetisch einzeln verriegelbar. Die „Zeichenoberfläche“ besteht aus einer stabilen Lochrasterplatte, auf der die Platine, die Schablone/Vorlage (stencil) und die Bauteilhalter (feeder) einfach und passgenau befestigt werden. Das Gerät verfügt über vier Modi, um die optimale Kombination von Geschwindigkeit und Genauigkeit zu wählen:
  • Free Mode: Hier können das Pick-up-Werkzeug und die Kamera frei in der XY-Fläche bewegt werden.
  • Array Mode: Dabei wird die X-Achse verriegelt, so dass das Aufnahmewerkzeug nur entlang der Y-Achse (und natürlich der Z-Achse) bewegt werden kann. Damit lassen sich in Reihe platzierte Bauteile schnell und präzise auf der Platine positionieren.
  • Copy paste: In diesem Modus lassen sich BGAs und andere mit bloßem Auge nur schwierig zu platzierende Elemente in einer fließenden Bewegung von der Vorlagenfolie zur Platine verschieben.
  • Lock Mode: Dabei werden sowohl die X- als auch die Y-Achse verriegelt, so dass lediglich das Bauteil mit dem Pickup-Werkzeug in der Z-Achse platziert werden kann.

Drei LEDs zeigen an, welcher Modus gewählt ist. Leuchtet keine LED, befindet sich der eC-Placer im Free-Modus, bei einer LED ist der Array-Modus aktiv, bei zwei LEDs der Copy-Paste-Modus und bei dreien der Lock-Modus.

Zu dem eC-Placer gehören zwei Pedale. Mit einem aktiviert man die Vakuumpumpe, so dass die Bauteile am Pick-up-Werkzeug (nozzle) angesaugt werden, das andere Pedal verriegelt auf clevere Art die Achsen, je nach eingestelltem Modus. Zum Lieferumfang gehören auch vier verschiedene, leicht und schnell auszutauschende Pickup-Werkzeuge, mit denen die meisten SMD-Bauformen angesaugt werden können. Die mitgelieferten 23 einstellbaren Halter (feeder) für die Bauteile lassen sich am Rand der Lochrasterplatte exakt befestigen. Die Vakuumpumpe ist in dem eC-Placer eingebaut, ein externer Kompressor ist also nicht erforderlich.