Bei Messgeräten wie Oszilloskopen gehen Innovationen meist Schritt für Schritt vor sich; etwas wirklich Neues gibt es selten. Doch das IkaScope der französischen Firma Ikalogic, die durch ihre Logikanalysatoren bekannt geworden ist, bietet einige Funktionen, die ich in meiner langen Karriere als Elektroniker noch nie gesehen habe. Deshalb scheint es sinnvoll, sich etwas näher mit dem Gerät zu beschäftigen.

Hardware

Das IkaScope hat die Form eines dicken Stifts und wiegt nur 60 Gramm. Wenn man die Schutzkappe abzieht, kommt die Messspitze zum Vorschein. Die Kommunikation mit einem PC, Tablet oder Smartphone erfolgt über WLAN. Es gibt keinen Ein/Ausschalter, nur zwei LED-Anzeigen und eine Micro-USB-Buchse auf der Rückseite, über die die eingebauten Akkus aufgeladen werden. Als Ein/Ausschalter für das gesamte IkaScope fungiert der spitze Hartmetall-Messstift. Ikalogic hat dies patentiert und nennt es ProbeClick, tatsächlich geht es dabei um einen Drucktaster, der am anderen Ende des Messstifts angebracht ist.
Das IkaScope wird in Betrieb genommen, indem man es festhält und mit der Messspitze die zu messende Stelle in einem Stromkreis so berührt, dass die Spitze leicht gedrückt wird. Dadurch wird die IkaScope-Elektronik aktiviert und das Gerät versucht über WLAN, eine Verbindung mit dem PC/Tablet/Smartphone aufzunehmen und seine erfassten Messdaten zu senden. Wenn man den Stift anhebt, wird das Oszilloskopbild eingefroren und gespeichert.

Software

Screenshot der Oszilloskop-Software
mit einigen Cursor-Messlinien
Die zugehörige Messsoftware ist für fast alle gängigen Computertypen und Betriebssysteme verfügbar: PCs mit Windows, Linux oder MacOS sowie Tablets und Smartphones mit Android oder iOS. Die Software sieht bei allen Systemen nahezu identisch aus. Den größten Teil des Bildschirms/Fensters nimmt wie bei Oszilloskopen üblich das Messsignal ein. An der Seite und unten befinden sich die üblichen Bedientasten für Triggerung, Spannungsabschwächung und Zeitbasis.
Oben links wird angegeben, mit welchem IkaScope die Software verbunden ist. Über diese Schaltfläche kann man auch den verwendeten Netzwerktyp auswählen. Standardmäßig richtet das IkaScope sein eigenes kleines WLAN (Soft-AP) ein, aber Sie können das Gerät auch in ein Heim- oder Firmennetzwerk einbinden, indem Sie dieses Netzwerk in der Software anmelden. In diesem Fall haben nicht nur WLAN-Geräte, sondern alle über Ethernet verbundenen Computer Zugriff auf die Messdaten, die das Oszilloskop sendet.