Mitten unter den vielen Veröffentlichungen von Elektor zu Themen wie Mikrocontroller, Software, Programmierung und Embedded-Boards erscheint da plötzlich ein Buch, das sich an Elektroniker richtet, die nicht ganz so scharf auf die allerneueste Elektronik sind. Paul Hetrelezis versorgt uns mit seinem Buch Retro Audio – a Good Service Guide mit dem nötigen Wissen und führt so an die wundervolle Welt, der Instandsetzung von Audio-Equipment aus der analogen Welt. Gemeint sind Tuner, Plattenspieler, Kassettenrekorder und Verstärker mit den Buchstaben, die vor der Klasse D kommen und mit diskreten Bauteilen wie Transistoren arbeiten, an denen man sich zur Not auch noch die Finger verbrennen kann.

Häufig entstammen diese Geräte der Kategorie „des einen Mannes Schrott ist des anderen Mannes Gold“. Man kriegt sie billig auf Flohmärkten, Haushaltsauflösungen, Kleinanzeigen, manchmal gar geschenkt oder sie stehen auf einen neuen Besitzer wartend auf der Straße. Der Vollblut-Analogelektroniker erlebt da regelmäßig ein Déjà-vu und denkt „O  Mann! Dafür habe ich anno domini 19xxx ein Vermögen bezahlt!“ Auch wenn man nicht unbedingt der größte Fan von antiker Elektronik ist, werden solche Geräte doch an Zeiten erinnern, als man seinen ersten TV/Radio/Verstärker bekam und vielleicht sich sogar traute, unter die Haube zu schauen. Bezüglich der Angebote online: Man sollte da kritisch sein, denn man wird hier gerne abgezogen oder aber der Verkäufer überschätzt den Wert seines besten Stücks.

Trotzdem gilt heute, dass der beste Freund des Wiederingangsetzers von alter Elektronik das Internet ist. Man bekommt da nicht nur Geräte, sondern auch Unterstützung, guten Rat und Informationen. Es gibt viele Foren, die sich z. B. mit alten Radios befassen wie etwa vintage-radio.net, gloeidraad.nl, und dampfradioforum.de – hier ballt sich gereifte Kompetenz.