Vor ein paar Wochen habe ich noch über die Möglichkeiten äußerst genauer Navigation berichtet, die das Satellitensystem Galileo bietet. Ein extrem genaues Timing ist das A und O jeder Satellitennavigation, doch nun scheint es, dass eine Reihe von Atomuhren an Bord einiger Satelliten ihren Dienst verweigert.

Zurzeit umkreisen 18 Galileo-Satelliten (von den geplanten 24) die Erdkugel. Jeder Satellit verfügt über vier Atomuhren: zwei traditionelle Rubidiumuhren und zwei genauere Wasserstoff-Maseruhren. Gerade durch diese Wasserstoffuhren sollte das Galileo-System viel genauer arbeiten als das US-amerikanische GPS. Um einen Eindruck zu vermitteln: Die Wasserstoff-Maseruhren weisen einen maximalen Fehler von nur einer Sekunde in drei Millionen Jahren auf, so dass Positionsbestimmungen auf dem Boden im Bereich von einem Meter und besser möglich sind. Das ist erheblich genauer als die Positionierung des frei verfügbaren (unverschlüsselten) US-amerikanischen GPS.

Es scheint, dass mittlerweile neun Uhren ausgefallen sind, drei Rubidium- und sechs Wasserstoff-Exemplare. Das System als Ganzes funktioniert einstweilen noch, doch auf einem Satellit arbeiten nur noch zwei Uhren.

Es scheint, dass die Probleme mit den Rubidiumuhren durch eine Testprozedur kurz vor dem Start verursacht wurden, während bei den Wasserstoffuhren vermutet wird, dass sie nach längerem Stillstand nicht mehr „anspringen“ wollen.