Mit erwarteten 500 Milliarden vernetzten Geräten im Jahre 2022 kann man das IoT nicht auf Geräteebene absichern, meinte Prof. Frank Fitzek am ersten Tag der electronica 2016 in München. Die Absicherung muss auf der Netzwerkebene implementiert sein.

Zusammen mit den CEOs von NXP, STMicroelectronics und Infineon eröffnete Fitzek die größte Elektronik-Messe Europas mit einer Podiumsdiskussion zum Thema Sicherheit in der vernetzten Welt. Bei einem Punkt gab es Einigkeit: Ohne Sicherheit wird sich kein Multi-Milliarden-IoT-Markt etablieren.

Kritische Netzwerkinfrastrukturen, e-Health, Industrie 4.0, intelligente Stromnetze und autonomes Fahren benötigen ein hohes Maß an Sicherheit. Das prognostizierte Wachstum des IoT-Markts fußt auf der Annahme, dass grundlegende Bereiche der Welt vernetzt werden. Hierfür ist aber die Sicherheit absolut essentiell.

Unterschiedliche Ansichten zeigten sich dann bei den Details wie etwa der Frage, wo die IoT-Sicherheit am besten ansetzen solle. Richard Clemmer, Präsident und CEO von NXP, bestand darauf, dass Branding wichtig sei. Die Kunden wollen sicher sein, dass ihr vernetztes Elektroauto nicht gehackt werden kann. Hierzu wäre eine lückenlose Aufzeichnung der Fahrprofile grundlegend. Er meinte, dass „Sicherheit für den Markzugang unabdingbar ist.“

Stefan Auerbach, Manager bei Giesecke & Devrient, sagte „Für Sicherheit ist die Industrie verantwortlich.“ Mit Hilfe von Allianzen und unterstützt durch geeignete Regulierungen soll die Industrie Standardisierungen vorantreiben. „Wir haben globale Standards für sichere mobile Transaktionen.“ meinte er. „Immerhin wurde bis heute noch keine SIM-Karte gehackt, obwohl jedes Jahr mehr als 5 Milliarden SIM-Karten ausgeliefert werden. Aufgrund der hohen Sicherheit würden nicht die Karten selbst, sondern die umgebenden IT-Systeme angegriffen.“ G&D stellt seid über 20 Jahren SIM-Karten her und hat selbst viel zu deren Sicherheitsstandards beigetragen.