Die meisten Vorbehalte gegenüber der ökologischen Stromerzeugung durch Windräder beziehen sich auf ihre Flügel: Sie machen Lärm, erzeugen Schlagschatten und gefährden Vögel und Fledermäuse. Außerdem werden sie oft als hässlich empfunden. Doch jetzt gibt es eine Alternative.

Ein neues Prinzip einer Wind-Turbine mit der Bezeichnung „Vortex Bladeless“ (≈ flügelloser Wirbel) nutzt keine sich drehenden Flügel, sondern wandelt Windenergie durch Vibration in mechanische Energie. Verglichen mit einem konventionellen Windrad ist die neue Konstruktion im Aufbau deutlich weniger komplex und daher auch viel preiswerter. Zudem sind weniger bewegte Teile auch weniger störungsanfällig und verschleißärmer. Eine halbstabile Verbindung des oberen Teils der Anordnung ermöglicht das Flattern im Wind, während der untere Teil die kinetische Energie auf einen Lineargenerator (das Gegenteil eines Linearmotors) überträgt und so in elektrische Energie umwandelt.

Die einem invertierten Pendel ähnelnde Struktur hat eine natürliche Resonanzfrequenz. Die Luftströmung erzeugt Wirbel, die wiederum die Schwingungen des Pendels verstärken. Der 12,5 m große Prototyp hat seinen besten Wirkungsgrad bei Windgeschwindigkeiten zwischen 1,5 und 7 m/s. Zur Zeit wird an einer Vergrößerung dieser Bandbreite auf einen nützlichen Bereich von 3 bis 15 m/s gearbeitet, wobei eine Abgabeleistung von etwa 4 kW geplant ist.



Die spanische Startup-Firma befindet sich gerade in der Crowdfunding-Phase. Ihren Berechnungen nach kosten diese neuartigen Windgeneratoren nur etwa 40% dessen konventioneller Anlagen. Zwar ist das neuartige Design (siehe Video) nicht so effizient und liefert nur etwa 30% der Energie verglichen mit konventionellen Windrädern mit Flügeln, doch dafür können die Vortex-Anlagen sehr viel dichter aufgestellt werden.